Durch den Austausch mit euch ist mir wirklich ein Licht aufgegangen! Aufgrund verschiedener Umstände wie z.B. Krebsdiagnose, die Epilepsie und Begleiterscheinungen vom Übergewicht habe ich meine Frau wohl zu sehr versucht zu entlasten. Irgendwie ist sie ganz schleichend immer unbelastbarer geworden. Ich muss es irgendwie schaffen, dass sie nicht mehr so auf mich angewiesen ist, weil sie das im Moment absolut ist. Ich werde ihr das ganz in Ruhe erläutern. Sie muss ja auch irgendwie klar kommen wenn ich mal z.B. krank bin oder doch mal geschäftlich verreisen muss. Hauptsächlich geht es aber darum mich selbst zu entlasten. Ich meine, wer duscht denn bitte regelmäßig in der Mittagspause weil er sonst keine Zeit dazu hat? Gestern bin ich aus Frust einfach zum Sport gegangen...das erste Mal seit 7 Monaten, weil es sonst immer aus irgendwelchen Gründen nicht passt. Vor allem muss ich aufhören die Wege zu gehen für die sie sich nicht in der Lage fühlt sie selbst zu gehen oder schlicht weg keine Lust hat...das übliche "kannst du noch xyz". Mir ist beim Überlegen aufgefallen dass ich hier manchmal wie so ein Butler für sie bin. Für mich waren das einfach immer selbstverständliche Nettigkeiten ihr gegenüber, aber normal ist es sicher nicht, vor allem nicht wenn das nur in eine Richtung geht. Ich will ihr da überhaupt keine Vorwürfe machen - vermutlich habe ich an der Entwicklung einen genauso großen Anteil wie sie.
Die andere Baustelle ist natürlich das Übergewicht. Meine Bedenken hinsichtlich ihrer Gesundheit und unserem späteren Leben habe ich ihr ja schon mehrfach zu verstehen gegeben (teilweise hat das auch schon im Streit geendet), aber ich muss ihr auch einfach sagen wie unattraktiv ich sie mittlerweile finde, egal wie hart das für sie sein wird.
Ein Exit-Plan werde ich erst mal nicht machen. Ich bin mir auch nicht mal wirklich sicher ob ich sowas brauche falls es doch soweit kommt.