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Nachdem das Thema in Driver's Thread angesprochen wurde und ich meinen Anabolika-Konsum erwähnt habe, will ich dazu einen eigenen Thread starten. Das Thema interessiert vllt. doch den ein oder anderen. Mein Anabolika-Konsum läuft unter ärztlicher Aufsicht und kann wohl unter dem Label "Lifestyle" eingestuft werden. Ihr wisst schon, langsam alternder Mann, der das ganze nicht so recht wahrhaben will
Da ich gerade die Rechnungen, Rezepte und Infofolder zum "Stoffen" vor mir habe, erzähl ich einfach mal stichpunktartig was für Erfahrungen ich damit gemacht habe. Mit 38 bin ich das erste mal zum Andrologen und habe dann vor dem 40er mit der altbekannten 3-Monats-Spritze begonnen und bin jetzt seit 3 Jahre in Behandlung.
Eines noch: Da Steroide, Anabolika und Doping ein sehr kontroverses Thema sind, möchte ich erstmal klar sagen, dass ich keinem zu einem Steroidgebrauch rate oder irgendwie dafür Werbung machen will. Ich starte das Thema einerseits deswegen, weil ich mich dafür interessiere, was andere normale Leute für Erfahrungen mit dem Thema haben. Und andererseits, da ich das Gefühl habe, dass viele Leute trotz (oder wegen) der Dopingproblematik und dem Verbot von Anabolika im Sport meinen, dass man Informationen und Anabolika nur über irgenwelche dubiosen Kanäle und Schwarzmärkte bekommen kann. Es gibt viele normale Ärzte, die noch mehr ganz normale Leute mehr oder weniger sinnvoll mit Anabolika behandeln. Man muss deshalb nicht irgendwelchen Leuten in der Umkleide blind vertrauen, wenn man daran denkt Anabolika zu probieren. In meiner Jugend habe ich öfter mitbekommen, dass sich Leute eine teure Kur aufschwatzen lassen und dann panisch die Kur abbrechen oder nach der Kur vor lauter Angst, die Erfolge zu verlieren eine noch teurere Kur anhängen.
Da ich gerade die Rechnungen, Rezepte und Infofolder zum "Stoffen" vor mir habe, erzähl ich einfach mal stichpunktartig was für Erfahrungen ich damit gemacht habe. Mit 38 bin ich das erste mal zum Andrologen und habe dann vor dem 40er mit der altbekannten 3-Monats-Spritze begonnen und bin jetzt seit 3 Jahre in Behandlung.
Testosteron
- Ich bezahle für 10ml Testosteron Enantat mit 250mg Wirkstoff pro 1 ml 58€ bei der Apotheke um die Ecke. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Depot-Testosteron das idR über 5 Tage vom Körper aufgenommen wird. Ich spritze 1 mal die Woche 1 ml mit 250mg Testosteron da es für mich so bequemer ist.
- Obwohl es sich dabei um keine besonders hohe Dosierung im Vergleich zu vielen Kraftsportler- und BB-Zyklen handelt(1000-2000mg pro Woche sind bei mehrwöchigen Kuren anscheinend durchaus üblich), kann ich aus eigener Erfahrung und der Erfahrung eines befreundeten Sportmediziners sagen, dass man trotzdem eine deutliche Leistungssteigerung bemerkt. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass ich schon mit Mitte-Ende 20 nicht mehr so gut auf das Krafttraining angesprochen habe, wie jetzt mit Anfang 40. Was Trieb, Energie und Biss im Alltag betrifft, kann ich ähnliches berichten.
- Bei der klassischen Testo-Ersatztherapie mit Spritze wird mit der sogenannten 3-Monats-Spritze begonnen. Dabei wird alle 3 Monate 1000mg Testosteron Undecanoat gespritzt und bei Bedarf und einer regelmäßigen Überprüfung der Blutwerte das Intervall zwischen den Spritzen verringert oder verlängert. Das ist eine Standardbehandlung die eine Krankenkasse idR problemlos übernimmt und obwohl bei den meisten Patienten erst zwischen 35-45 eine solche Ersatztherapie Sinn macht, lässt bei manchen Männern die Eigentestosteronproduktion schon Mitte 20 so weit nach, dass die Nebenwirkungen eines niedrigen Testosteronspiegels mit einer solchen 3-Monats-Spritze aufgehoben werden können.
- Gut, die 1000mg Testosteron Undecanoat alle 3 Monate sind jetzt aber erstmal nur eine bewährte Standardmethode um den gefrusteten und energielosen Bürohengst wieder etwas mehr maskulines Lebensgefühl zurück zu geben. Männer verstoffwechseln das gespritzte Testosteron sehr, sehr unterschiedlich und auch die Referenzwerte schwanken deutlich. Es ist also kein Ding, wenn man mit dem Arzt versucht wie man auf eine höhere Dosis anspricht oder ob andere Arten von Testosteronersatz besser funktionieren.
- Der Unterschied zwischen Testosteron Enantat(was ich jetzt verwende) und Testosteron Undecanoat ist wohl hauptsächlich die Halbwertszeit (Undecanoat >>>> Enanthanat) und der Preis. Die geringere Halbwertszeit bei dem Enantat verursacht aber höhere Spitzen und niedrigere Tiefen des Testosteronspiegels und deshalb sind stärkere Nebenwirkungen zu erwarten. Falls sie überhaupt auftretten. Eine Rechnung vom Undecanoat habe ich zwar nicht mehr gefunden, aber aus dem Gefühl heraus würde ich sagen, dass eine Behandlung ca. 3 mal so viel kostet.
- Was die Nebenwirkungen betrifft ist es schwer Voraussagen zu treffen. Die kurzzeitigen Nebenwirkungen sind von Person zu Person bei unterschiedlichen Dosierungen sehr verschieden und können sehr verschieden sein. Einfach nach Anabolika + Nebenwirkungen googeln. Zu Langzeitfolgen gibt es laut meinem Andrologen und dem Sportmediziner keine gesicherten Daten. Es ist aber durchaus möglich, dass eine Testo-Ersatztherapie das Risiko auf verschiedenen Herz- und Gefäßkrankheiten und Prostatakrebs erhöht. Das sollte man sich auf jeden Fall durch den Kopf gehen lassen und abklären ob man in der Hinsicht nicht sowieso schon ein erhöhtes Risiko hat.
- Was mich selbst betrifft habe ich nach etwas mehr als 2 Jahren mit 250mg Testo-Enantat pro Woche etwas mehr Haare auf den Füßen und den Handrücken, im Vergleich zu früher leicht höhere Triclicerinwerte (ist aber alles i. O.) und leicht geschrumpfte Hoden (was vermutlich auf eine geringere Fertilität schließen lässt.). Ach ja, meine Nase ist etwa fettiger geworden und ich habe hin und wieder mal einen Pickel an der Nase.
- Aus sportlicher Hinsicht meint der Sportarzt, dass es auch Leute gibt, wo sich bis zu 500mg Testo-Enantat pro Woche über lange Zeiträume mit minimalen Nebenwirkungen vereinbaren lassen. Aber mein Androloge, der Sportarzt und ich sind uns einig, dass ich es mit der etwa dreifachen Dosis der Standardbehandlung mittels Drei-Monats-Spritze echt gut erwischt habe, was Wirkung, Kosten und Nebenwirkungen betrifft.
- Was Generika/Fälschungen angeht gibt es trotz des vergleichsweise geringen Apothekenpreises leider einen sehr großen Schwarzmarkt und das bei teilweise minderwertiger und vermutlich wegen der Geheimnistuerei in BB-Kreisen zu oft erhöhten Preisen. Da Testo Enantat sehr weit verbreitet und leicht erhältlich ist, wird es oft auch unter anderen Namen zu verkauft.
Wachstumshormone
- Der insulinähnliche Wachtumsfaktor 1 (IGF 1) im HGH sorgt für erhöhten Muskelauf- und Fettabbau bei gleichbleibendem Körpergewicht. Das ist einerseits für BB interessant und wird dort hochdosiert in Kombination mit Insulin und Testosteron angewendet. Andererseits wird HGH in niedrigen Dosen auch als Wundermittel gegen den Alterungsprozess beworben. Da es zum Thema Anti-Aging aber kaum aussagekräftige Studien gibt und ein Wachtumsmangel idR nur in gehobenen Alter jenseits der 60 vorkommt, wird HGH in vielen Ländern (wie Deutschland) regulär hauptsächlich zur Behandlung von Kleinwuchs von Kindern angewendet.
- Da HGH nicht nur in der Leber zu IGF 1 umgewandelt wird, sondern auch in Gelenken und Knorpeln wirkt ist eine Nebenwirkung von hohen HGH-Werten ein Wachstum der Endgliedmaßen und Schmerzen in diesen. Beim Sport muss man das in Kauf genommen und da HGH nur über sehr aufwendige Tests angezeigt werden kann, wird es das auch.
- Beim Anti-Aging wird damit geworben, den Wert eines spritzigen 30 Jährigen zu erreichen und dadurch dem Problem des Endgliederwachtums und der Gelenkschmerzen aus dem Weg zu gehen. Um das zu erreichen wird mit Hilfe von mehreren Tests langsam errechnet wie viel Gramm HGH pro Kilogramm Körpergewicht nötig sind um diesen Referenzwert zu halten. In der Praxis sieht das aber oft ganz anders aus und es werden oft 2 Einheiten HGH pro Tag verschrieben da idR keine Nebenwirkungen auftreten.
- Außerdem sorgt HGH zu einer verringerten Schilddrüßenleistung und es kann zu einer erhöhten Insulinresistenz kommen. Aber trotzdem sollen hauptsächlich in den USA viele, viele Tausend Menschen in Anti-Aging Kliniken mit HGH ohne Probleme behandelt.
- Die oberen Punkte führen dazu, dass man HGH hier nur Off-Label verschrieben bekommt und recht hohe Kosten selbst tragen muss. Denn HGH ist wirklich sehr, sehr teuer. Billigere Schwarzmarktprodukte und Generika gibt es leider zuhauf und leider auch gefährliche Fälschungen. Das liegt daran, dass man HGH mit mehr Aminosäuren, als der Mensch braucht, billiger herstellen kann und das zu Nebenwirkungen führen kann. Ein weiteres großes Problem bei Generika und Fälschungen ist die sehr kurze Halbwertszeit von HGH und wenn HGH nicht dauernd gekühlt und lichtgeschützt gelagert wird, dann verschwindet der Wirkstoff innerhalb weniger Tage. Und es gibt durchaus Leute, die altes HGH aus der Sporttasche heraus zu einem "Freundschaftspreis"
- Ich selbst habe dieses Jahr aus Neugier mit HGH im Sinne von Anti-Aging mit den durchaus leistungssteigernden 2 Einheiten HGH pro Tag begonnen. Das amerikanisches Generika mit 40 Einheiten für 90€ kostet mich pro Monat also 135€. Die Laborwerte die ich alle 3 Monate mache kosten inkl. Arztbesuch auch jeweils ca. 135€. Mit 2160€ pro Jahr oder 180€ pro Monat sieht man recht deutlich, dass auch so eine niedrige Dosierung ganz schön ins Geld geht.
- Was Nebenwirkungen betrifft kann ich bis jetzt nichts berichten und die Laborwerte zeigen auch nur eine minimal verringerte Schilddrüsenfunktion an.
Eines noch: Da Steroide, Anabolika und Doping ein sehr kontroverses Thema sind, möchte ich erstmal klar sagen, dass ich keinem zu einem Steroidgebrauch rate oder irgendwie dafür Werbung machen will. Ich starte das Thema einerseits deswegen, weil ich mich dafür interessiere, was andere normale Leute für Erfahrungen mit dem Thema haben. Und andererseits, da ich das Gefühl habe, dass viele Leute trotz (oder wegen) der Dopingproblematik und dem Verbot von Anabolika im Sport meinen, dass man Informationen und Anabolika nur über irgenwelche dubiosen Kanäle und Schwarzmärkte bekommen kann. Es gibt viele normale Ärzte, die noch mehr ganz normale Leute mehr oder weniger sinnvoll mit Anabolika behandeln. Man muss deshalb nicht irgendwelchen Leuten in der Umkleide blind vertrauen, wenn man daran denkt Anabolika zu probieren. In meiner Jugend habe ich öfter mitbekommen, dass sich Leute eine teure Kur aufschwatzen lassen und dann panisch die Kur abbrechen oder nach der Kur vor lauter Angst, die Erfolge zu verlieren eine noch teurere Kur anhängen.