Hallo Ultron,
gut, dass Du merkst, was die Benzos mit Dir anstellen, und ich verstehe gut, dass Dir die unerwünschten Wirkungen und das Abhängigkeitspotential von Benzos erstmal egal sind.
Die Warnungen in Posts #5 und #6 sind ernstzunehmen, aber als Laie soll man eine verordnete Medikation nicht ohne Weiteres ändern. Benzos sind nicht ohne Grund verschreibungspflichtig...daher stimme ich Post #7 zu.
Was für ein Arzt war das? Allgemeinmediziner oder Facharzt für Psychiatrie? Manche Hausärzte verschreiben Benzos wie Smarties und wissen nicht was sie anrichten.
Ich war 6 Wochen stationär in einer Psychiatrie und habe dort viele Abhängige (von Alkohol über Heroin bis hin zu Benzos) kennengelernt, und es wurde mir immer wieder gesagt, dass Entzug und Entwöhnung bei Benzos sehr viel schlimmer ist als bei Alkohol oder Heroin. Deswegen sein vorsichtig und sieh die Tablette nur als Mittel in der Not an. Es gibt sogenannte "skills", die Dir in schwierigen Situationen auch helfen (google mal "DBT" & "skills") - ohne Nebenwirkungen. Ich denke dass bei einer Sozialphobie die Techniken aus der Verhaltenstherapie sehr gut helfen, aber es ist halt einiges an Arbeit, die Dir leider keiner abnehmen kann.
Ich war auch fast ein Virteljahr in einer Psychosomatischen Klinik, dort ist man auf Angststörungen spezialisiert. Hab mich mit den Patienten unterhalten, manche bekamen Benzos, aber nur als Mittel für den absoluten Notfall, quasi als "Not-Aus-Knopf". Es gibt mildere Mittel die kein Abhängigkeitspotential haben, die zusammen mit einer Psychotherapie gut wirken. Eine Freundin von mir ist seit 18 Monaten stabil und kommt ganz ohne Tablette aus. Sie hält sich mit Techniken stabil, die sie in der Klinik gelernt hat.
Pass auf dich auf!!!
Grüße vom Hanauer