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Studium in heutiger Gesellschaft ein Muss? (1 Betrachter)

Es gibt so manchen Ing, der bekommt kein Loch für ne Gardinenstange in den Deckenbeton..LOL.

Geschweige denn, er soll einen Sandsack aufhängen.

Grüße...Palle

Nachtrag: Habe mal als I.kaufmann, in der Materialausgabe gearbeitet.
Gib mir mal nen 10 er Stufenbohrer; ich brauche eine Reibahle. 22 ; Gib mir mal ne Micrometerschraube und zwei Bogen Nullpapier.

Davor konnte ich nur Abheften und Briefe schreiben und der Sekretärin unter den Rock spannen.

Ja,ja, man lernt nie aus.
 
Mach, was du möchtest. Ich denke nicht, dass ein Studium ein Muss ist. Ob ein Studium wirklich notwendig ist, hängt von deinen eigenen Ansprüchen ans Leben ab. Du hast nur dieses eine Leben. Wenn du denkst, einen Vorteil aus dem Studium ziehen zu können - oder besser noch, gar eine Erkenntnis - dann geh es an.

Allerdings laufen in der Uni auch zahlreiche Leute herum, die besser nicht dorthin gehören. An dieser Stelle sei gesagt: Wikipedia ist gewiss keine wissenschaftliche Quelle! Wie wär's mal mit einem Buch?

Im Berufsleben gibt es bestimmt die Möglichkeit, Karriere zu machen, ohne studiert zu haben. Mit Studium ist die Qualifikation allerdings besser. Im besten Fall hast du promoviert und damit bewiesen, dass du zu einer gewissen Disziplin und Eigenständigkeit in der Lage bist.

Meines Erachtens ist das Abitur allerdings längst kein Freifahrtsschein zum Studium. Ich werde erst studieren, wenn ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe. Das Studium wird meinen Themenbereich dann vertiefen und mein Wissen umfangreich erweitern. Zuvor eine Ausbildung gemacht zu haben, bietet einige Vorteile.
 
Keine Ahnung, vllt sollte ich nicht jeden Pädagogik oder Philosophie-Studenten so ernst nehmen, der ganz entsetzt tut, wenn jemand einfach nur seinen Job mag.

Da hast Du doch die Antwort.
Pädagogik, Philosophie und was es da heutzutage für merkwürdiges Zeug gibt, das sind "Berufe", die kein Mensch braucht. Und wenn sich dann einer was darauf einbildet, dann muss man das nun wirklich nicht ernst nehmen.
Sieh es so, wenn der Staat diesen Unfug nicht finanzieren würde, hätten diese Leute vielleicht gar nicht studiert, sondern einen anständigen Beruf erlernt.

Mir fällt da eine lustige Sache ein, das muss vor ca. 25 Jahren gewesen sein:
Da meinte ein Politiker, es könne doch nicht sein, dass einer 20 Jahre lang studiert, nur um dann der Fahrradbeauftragte der Stadt Bremen zu werden.
Daraufhin meldete sich der Fahrradbeauftragte der Stadt Bremen und teilte mit, dass er nur 16 Jahre studiert hat.
 
Ist zwar schon ein älterer Thread, und ich weiß auch gar nicht ob @diemuhkuh hier noch vorbeischaut, aber ich wollte (als "Studierter" :wacky:) hier auch noch meinen Senf loswerden.

Viele gute und richtige Dinge sind hier schon gesagt worden, z.B. dass man nicht studieren muss, um später erfolgreich zu sein und Karriere zu machen, oder gar nur Spaß bei der Arbeit zu haben. Auch kotzt es mich an, wenn Akademiker ihre angeblich höhere Bildung vor anderen "niederen Existenzen" raushängen lassen (dabei sollte doch Bescheidenheit und das Achten des Anderen oberes Ziel von Bildung, zumindest von Herzensbildung sein). Aber ein paar Dinge kamen noch nicht zur Sprache, die auch zu dem Bild der "Schieflage" unserer Bildungslandschaft beigetragen haben:

1. Das Ansehen der Haupt- und Realschulen und derer Bildungsabschlüsse (Quali und Mittlere Reife) hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Ursache dafür ist mit eine fehlgesteuerte Bildungspolitik, beginnend in den frühen 1970er Jahren, in der das eigentlich gut gemeinte Motto "Bildung für alle" zu einem Dogma erhoben wurde und über 50% aller Grundschulabgänger nun auf einmal in die Gymnasien drängten. Dies führte neben einer Verflachung der Ansprüche an den Gymnasialbesuch und einem inflationären Vorkommen des Abiturs gleichzeitig zu einer Verarmung und Rufschädigung der Hauptschule, die dann bald den Ruf weg bekam, nur noch dem "traurigen Rest" der geisitg wirklich Minderbemittelten, Leistungsunwilligen und den Kinder mit Migrationshintergrund (die es aus anderen Gründen nicht auf eine höhere Schule schafften) als Sammelbecken zu dienen. Das ist auch der Grund, warum auch heute in Lehrberufen oft lieber auf Abiturienten oder "zumindest" Realschulabsolventen zurückgegriffen wird.
2. Der erst nur "rufmäßige" Abstieg der Hauptschulen wurde Anfang der 1980er Jahre begleitet durch einen tatsächlichen Verfall des Niveaus an diesen Schulen, zumindest was die Ballungszentren und Großstädte betrifft. Hier wirkt sich bis heute die Konzentration von Menschen aus dem Ausland, wie Spätaussiedler, Kontingentflüchtlinge (und nun wahrscheinlich auch der Asylanten) auf Ballungsgebiete aus, mit einer gleichzeitig einhergehenden Ghettoisierung dieser Bevölkerungsgruppen. Es liegt nicht daran, dass diese Kinder irgendwie "dümmer" als andere, deutsche, wären. Sie bekommen nur nicht die gleichen Rahmenbedingungen wie sie. Aus eigener Erfahrung kenne ich einige Familien und Schulen in meiner Nürnberger Umgebung, wo der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund mehr als 80% beträgt. In einem Gespräch mit einem dortigen Lehrer gab er mir zu verstehen, dass er viele der Schüler einfach notenmäßig "durchwinken" müsse, d.h. den Schnitt im Vergleich zu einer Schule auf dem flachen Land um 1 bis 2 Notenstufen niedriger ansetzen müsse, damit am Ende des Schuljahres nicht die meisten sitzenbleiben und er auf einmal doppelt so viele Schüler im nächsten Jahr in der Klasse zu beteuen hat. Was solle er denn sonst machen? Die Eltern interessieren sich nicht für die Schule, und sie sprächen auch kaum Deutsch (es war eine Klasse mit ca. 60% Türken und 30% Russen, nur zwei Kinder waren ansässig deutsch). Die Kinder sind den ganzen Tag auf der Straße, bestenfalls spielen sie noch Fußball, aber lernen jedenfalls nichts. Hier haben wir ein ernstes Problem, da eine Integration so auch in der zweiten Generation nicht stattfindet...
3. Wer sollte meiner Meinung nach studieren? Jedenfalls niemand, der schon beim Gedanken an lange Lernabende gedanklich reißaus nimmt. Lernen, tage- und wochenlangen Büffeln, selbständiges Erarbeiten von Inhalten aus Büchern und Internet gehört einfach dazu. Und wenn einer nicht viel Spaß am Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten, an abstraktem Denken (v.a. bei den Naturwissenschaften) und "Durchbeißen" hat, der sollte das lieber nicht anfangen. Auch wenn man nach Beginn des Studiums merkt, dass das Fach sich als etwas anderes entpuppt als man erwartet hat, sollte man spätestens nach dem zweiten Semester entweder das Fach wechseln oder was ganz anderes anfangen. In meinem Jahrgang waren nach 4 Semestern nur noch weniger als die Hälfte dabei, am Schluss vielleicht nur noch ein Drittel. Aber Informatik war damals halt auch so ein Modestudium; kaum dass er einen Amiga bedienen konnte, glaubte macher schon, zum Computerwissenschaftler geboren zu sein... o_O Natürlich sollte das Fach an sich auch Freude bereiten, und auch die möglichen späteren Berufsbilder, die sich damit verbinden. Ich kenne auch Leute, die nur ein bestimmtes Fach studiert haben, weil sich damit später am meisten Geld verdienen lässt. Aber so einem möchte ich lieber nicht in die Hände fallen, wenn es der Arzt ist, der mich operieren soll, oder der Wirtschaftler, der später mal meine Rente berechnet. Nur Leidenschaft für die Sache bringt auch gute Ergebnisse hervor. Ich will nicht sagen, dass das Studium aus einem Menschen einen reiferen oder gar besseren Menschen macht. Da kenne ich einige, die blieben das Arschloch, das sie schon immer waren (oder entwickelten sich sogar erst dann dazu). Solche Leute scheinen diemuhkuh's Freunde zu sein, die über "niedrigere Bildung" die Nase rümpfen. Auf der anderen Seite passt man bestimmt mit einigen Charaktereigenschaften besser in ein Studium als in eine Berufsausbildung und umgekehrt.
4. Oft wird ja so ein künstlicher Gegensatz aufgebaut, zwischen dem "Theoretiker mit zwei linken Händen", den man lieber keinen Nagel in die Wand hauen lassen sollte, und dem Super-Praktiker, der aber mit höherer Mathematik und Geisteswissenschaften auf Kriegsfuß steht. Ich sehe diese Trennung nicht so deutlich, und darum geht es letzten Endes nicht. Man sollte sich nicht nur fragen "wieviel Geld will ich später verdienen?" (man muss nicht unbedingt studieren, um reich zu werden - ich bins auch nicht, obwohl ich studiert habe), sondern "wie soll mein Leben später aussehen?", "mit welchen Fragen und Problemen will ich mich umgeben?", "welche Vorstellungen und Ziele verfolge ich mit meiner Arbeit?" - und, leider nicht zuletzt in der heutigen Gesellschaft: "will ich mich in einem überwiegend von gleichfalls Studierten geprägten Millieu bewegen?".
 
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Hi @Riffard,
bin vorhin auf der Tastatur abgerutscht und hab einen nur halbfertigen Beitrag abgeschickt, den Du schon geliked hast, während ich noch an der Korrektur getippt habe.
Hab ihn inzwischen halbwegs vervollständigt; vielleicht liest Du ihn nochmal durch und überdenkst Dein "Like" dann nochmal... :)
 
Für mich sah er fertig aus :D Lese ihn mir nachher gerne nochmal durch.
 
Hi Marsu,
echt toller Beitrag.
Will auch jetzt nicht anfangen zu kommentieren.
Nur soviel, ich wohne auf dem Land (nur nicht flach) und es sieht hier nicht anders aus.

Aber Bildungspolitik und ich passen nicht zusammen. Ich habe nur Angst davor wo die Reise hingeht. Denn aus meiner Sicht ist es ja soooo, dass all die, die heute die Schule verlassen unsere Rente bezahlen sollen. Vor diesem Gedanken bekomme ich Angst.

Ein alter Römer hat das aber bestimmt auch schon behauptet.
Habe noch mal schnell nachgesehen was ich oben geschrieben habe. Und ja ich bleibe dabei. Ein Studium ist kein Muss. Denn es gibt immer noch viele Betriebe die gut Ausbilden. Die sogar so gut ausbilden, dass mancher Studierte Probleme hat, da mit zu halten. Auch wenn aus meiner Sicht die Ausbildung auch nach lässt.
Hängt wohl mit dem Wort Bildung zusammen.

Ich könnte jetzt ins Detail gehen. Will ich aber nicht. Ich sehe das Ganze durch alle Berufe ob Studiert oder Ausbildung.
Aber ich kann immer nur sagen, egal was du machst. Es muss zu dir passen. Was nützt ein Studium wenn man den Beruf nicht will.
Es muss auch nicht der Beruf oder das Studium sein was Papa, Onkel oder sonst jemand macht. Sondern einfach den, den man gerne möchte.
Ach ich verzettele mich und würde gerne ausführlicher werden. Aber das gibt ein langer Roman den manch einer nicht freut.

Dabei haben wir fast eines der besten Schulsysteme die es gibt.
 
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Und wer tut die Arbeit dann mit der Hand anfassen, wie z.B.
die Handwerker. Jede Arbeit muss geleistet werden.
Es ist ja auch nicht jeder hoch inter legend.
 
Ich würde grundsätzlich jedem dazu raten zu studieren, wenn er entsprechende Interessen hat und gerne lernt. Ein Nachteil ist ein Uni-Abschluss auf jeden Fall nicht und ich finde sehr viel besser als in die eigene Bildung kann man seine Lebenszeit nicht investieren.

Aber man sollte meiner Meinung nach nicht zu viel von einem Abschluss erwarten und sich auch überlegen ob man daran Interesse hat im Prinzip einen unbezahlten Teil/Vollzeitjob zu beginnen. Denn man muss sich das Wissen erarbeiten und auch in einem Traumstudium gibt es viele Themen die einen eher anöden.

In der Hinsicht sind meiner Erfahrung nach Leute mit Berufs- und Lehrlingserfahrung oft im Vorteil. Viele Studenten die frisch von der Schule kommen packen es nämlich nicht auf einmal auf sich allein gestellt zu sein und sich den Tag sinnvoll einzuteilen. Denn all zu schwer ist ein Studium auch nicht sofern man sich nicht total falsch einschätzt und ein Fach wählt, das überhaupt nicht zu den eigenen Stärken passt.

Aus meinem Heimatort haben jetzt viele mit normaler Berufsausbildung die Hochschulreife nachgeholt und ein Studium begonnen und von denen schaft es eigentlich jeder in Mindeststudienzeit und mit guten Noten durch die Uni. Und hier in Österreich ist das mit einer Durchschnittsstudienzeit von über 16 Semestern und einer sehr hohen Anzahl an Studienabbrechern echt eine Seltenheit. Bei uns sind einerseits die Schulen nicht besonders gut und andererseits die Universitäten sowohl massiv unterfinanziert als auch total überlaufen weil sich einfach jeder einschreiben kann. Das führt dazu dass sich viele Leute mit massiven Wissenslücken mehr oder weniger auf sich allein gestellt durchboxen müssen. Was - wen wundert es - die meisten 18-20 jährigen total überfordert.
 
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Einen Aspekt möchte ich noch anführen, was die "Affinität zum Lernen" und das Thema "Studium vs. Lehre" betrifft:

Ich muss immer ein bisschen Schmunzeln, wenn sich meine Kinder (beide im Gymnasium) über das Lernen in der Schule beschweren und sie hoffen, dass sie nach der Schule (bzw. nach dem Studium) nichts mehr lernen müssen! :facepalm2:

Ich denke es geht einem Handwerker oder einem anderem Lehrberufler genauso wie einem Berufstätigen mit Studiumsvoraussetzung: Das ganze Berufsleben ist doch nur ein weiteres, fortgesetztes Lernen, lebenslang sozusagen. Man muss sich fortwährend neuen Herausforderungen und Fragestellungen anpassen. Nur dass der Praktiker oder Handwerker sich einfach auch viel durch "Learning by Doing", also durch Ausprobieren und Erfahrung erarbeiten kann, wärend in den akademischen Berufen oft eine derartige Spezialisierung und auch ein solcher Forschungsdruck und eine Wissensexplosion besteht, dass man gezwungen ist, dauernd am Ball zu bleiben und sich notfalls auch bisher völlig fachfremde Gebiete neu anzueignen, sozusagen ein Mini-Studium nach dem anderen zu absolvieren, bevor man bestimmte Problemstellungen seiner Kunden überhaupt bearbeiten kann. Jedenfalls geht es mir so.
Mit einem Studium hat man im Prinzip nur nachgewiesen (hoffentlich), dass man sich Methoden angeeignet hat, um abstraktes Wissen in großen Mengen und einer gewissen Tiefe aufzunehmen und Zusammenhänge richtig erfassen, analysieren und wiederzugeben zu können. Der Unterschied, welches Fach man konkret dabei studiert hat, ist m. E. dabei nur marginal. Na gut, es gibt Studienfächer, die legen mehr Wert auf den Erwerb von massenhaftem Sachwissen (wie Jura, Philologie oder Medizin), andere wiederum mehr auf systematisches Verstehen (wie die Ingenieurswissenschaften, Mathematik, Astronomie usw.), und da gibt es ja verschiedene Lerntypen und der Erfolg des Studiums hängt natürlich auch davon ab, ob mich eine Sache vom Thema her interessiert und mir Spaß macht. Aber es sollte jedem Uni-Abgänger klar sein, dass das Studium nicht einmal die halbe Miete war, was den Erwerb von Kenntnissen für den späteren Beruf angeht. Im Vergleich dazu ist jemand, der den Gesellenbrief in der Tasche hat, sicherlich weiter... Ich kann jedenfalls von den Fachkenntnissen, die ich durch mein Studium erwarb, nur sehr wenig für meine tägliche Arbeit gebrauchen. Dafür tummle ich mich heute in Gefilden, von denen ich während des Studiums noch nicht mal die leiseste Ahnhung hatte, dass es sie gibt, und teilweise auch völlig fachfremd...

Wenn man also Spaß daran hat, sich auch während des weiteren Berufslebens in neue, fremde Fachgebiete einzuarbeiten und dies mit Leidenschaft und Engagement tun kann, dann sollte man ein Studium erwägen. Mir tun immer die Leute leid (wenn man zufällig Gespräche im Bus oder so mitbekommt), die von Montag bis Freitagnachmittag darauf warten, bis endlich ihr öder Job vorbei ist und sie am Wochenende wieder Party machen können. Nix gegen Parties; aber wenn ich mich 5/7 meines Lebens nur abquäle, lustlos und ohne Freude an der Arbeit, und für mich nur das das Wochenende lebenswert erscheint, dann ist irgendwas schiefgelaufen. So geht es aber vor allem bei un- oder niedrigqualifizierten Tätigkeiten, wo es dann auch verständlich ist. Die Akkordarbeiterin am Fließband ist zu recht froh, wenn sie nach Hause kann. Ihren Job möchte ich auch nicht haben. Aber dass ein Ingenieur so denkt, wäre für mich schon eher befremdlich und ginge in Richtung "Beruf verfehlt"...

Zum Thema "Büffeln" gibt es ja auch noch den uralten Akademiker-Witz:
Zwei Studenten, ein Mediziner und ein Ingenieur, bekommen die Aufgabe, das Telefonbuch auswendig zu lernen. Der Ingenieur fragt "Warum?", der Mediziner: "Ok, bis wann?" :auslachen2:
 
Naja, es gibt auch mehr als nur Arbeit und nicht jeder kann seine Leidenschaft zum Beruf machen. Ein Studien- und Arbeitskollege (Ingenieure) ist zum Beispiel leidenschaftlicher Musiker und der freut sich auch mehr auf die Bandproben und Konzerte als auf die Arbeit.
 
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Naja, es gibt auch mehr als nur Arbeit und nicht jeder kann seine Leidenschaft zum Beruf machen.
Genau das habe ich ja auch vorhin geschrieben. Es ist schon ein gewisses Privileg, das arbeiten zu können, was einem auch Spaß nacht (und umgekehrt). Solange Du studieren oder eine gute Facharbeiter-Ausbildung machen kannst, hast Du es aber selbst in der Hand. Ich rede jetzt nicht von denen, die aus äußeren Umständen heraus und mangels Qualifikation irgend einen Job annehmen müssen, weil sie sonst auf der Straße stehen. Da kann man erstmal nichts machen, aber das sollte jedem auch Ansport genug sein, sich in der Schule ein wenig anzustrengen, um sich nicht den Rest seines Lebens Vorwürfe machen zu müssen "hätte ich doch was G'scheit's gelernt!" - Daraus sollte man aber nicht den Umkehrschluss ziehen, dass jeder, der einen nicht so anspruchsvollen Beruf hat, deswegen deprimiert durch die Gegend laufen muss. Es liegt halt auch an einem selber, was man aus seinem Leben (und seinem was-auch-immer Beruf) macht, und man kann sich auch intrinsisch motivieren.

Ein Studien- und Arbeitskollege (Ingenieure) ist zum Beispiel leidenschaftlicher Musiker und der freut sich auch mehr auf die Bandproben und Konzerte als auf die Arbeit.
Ich habe auch viele Interessen außerhalb meines Berufes - zu denen ich aber leider wegen Beruf und Familie kaum komme...:oops: Langeweile und Trübsal blasen ist für mich seit jeher ein Fremdwort. Mein Punkt war nur der, dass man ja in der Arbeit ziemlich ein Drittel seines Lebens und seiner Zeit verbringt, mit seinen Kollegen Umgang hat etc. Und dass es traurig ist, wenn man selbst diese Zeit nicht als gewinnbringend und interessant erlebt / erleben kann und glaubt, das "echte" Leben geht nur auf Parties ab...
 
Ja, da hast du schon recht. Es spricht halt meiner Meinung nichts dagegen auch als "Arbeitsmuffel" dafür zu sorgen einen ordentlichen Job zu bekommen. Aber ich glaube das siehst du so ähnlich. Zur Schule muss man ja sowieso und wenn man später einfach die 40 Stunden möglichst stressfrei überstehen will kann man das für 1-2 Tausend € mehr auf dem Konto genau so ;)
 
Hi @marsupilami ,
ich stimme ja bei dem meisten in deinem Post zu.
Wenn man also Spaß daran hat, sich auch während des weiteren Berufslebens in neue, fremde Fachgebiete einzuarbeiten und dies mit Leidenschaft und Engagement tun kann, dann sollte man ein Studium erwägen. Mir tun immer die Leute leid (wenn man zufällig Gespräche im Bus oder so mitbekommt), die von Montag bis Freitagnachmittag darauf warten, bis endlich ihr öder Job vorbei ist und sie am Wochenende wieder Party machen können. Nix gegen Parties; aber wenn ich mich 5/7 meines Lebens nur abquäle, lustlos und ohne Freude an der Arbeit, und für mich nur das das Wochenende lebenswert erscheint, dann ist irgendwas schiefgelaufen. So geht es aber vor allem bei un- oder niedrigqualifizierten Tätigkeiten, wo es dann auch verständlich ist. Die Akkordarbeiterin am Fließband ist zu recht froh, wenn sie nach Hause kann. Ihren Job möchte ich auch nicht haben. Aber dass ein Ingenieur so denkt, wäre für mich schon eher befremdlich und ginge in Richtung "Beruf verfehlt"...

Aber hier ist es nicht unbedingt der Studierte oder der Arbeiter. Ich denke hier kommt es darauf an ob einem der Job Spaß macht oder nicht.
Wenn er keinen Spaß macht, sehnt man sich auch als Studierter auf den Freitag und macht auch gerne Party.
Wenn die Firma immer mehr will und der Druck immer und immer größer wird, so sehnt man sich auch nach dem Freitag.
Ich kenne welche die haben einen einfachen Beruf und gehen darin auf. Die unterhalten sich mit dir über ihn und idendifizieren sich komplett damit.
Und es gibt doch nichts besseres als einen erfüllten Arbeitstag zu haben.
Stell dir vor du bist zum Beispiel Fließenleger und hast einen großen Raum an einem Tag gelegt. Du blickst abends auf Dein Werk und bist stolz.
Was ist daran verkehrt. Der freut sich bestimmt am nächsten Tag wieder auf die Arbeit zu gehen und einen anderen Raum genauso gut zu machen. Ok, wenn der Rücken schmerzt sehnt man sich auch nach dem Freitag.
Das ist meine Ansicht.
Die kommt vielleicht dadurch, dass ich im Büro mit vielen Studierten zusammensitze. Und immer wieder feststelle, wieviele von denen jetzt gerne nach Hause gehen würden um Party zu machen. Die es auch kaum abwarten können bis Freitag ist.

Na gut, es gibt Studienfächer, die legen mehr Wert auf den Erwerb von massenhaftem Sachwissen (wie Jura, Philologie oder Medizin), andere wiederum mehr auf systematisches Verstehen (wie die Ingenieurswissenschaften, Mathematik, Astronomie usw.), und da gibt es ja verschiedene Lerntypen und der Erfolg des Studiums hängt natürlich auch davon ab, ob mich eine Sache vom Thema her interessiert und mir Spaß macht.
Da stimme ich auch nicht ganz zu. Wie viele Studierte sind einfach mit ihrer Arbeit überfordert, weil sie nicht das ein oder andere von dem Anwenden können was sie gelernt haben. Das ist nicht nur für Jura oder andere Berufe. Gehen wir auf die Ing. Berufe. Was nützt es wenn du nicht weißt wie die Mechanik funktioniert du aber etwas daran ändern sollst. Nichts.
Wobei, da wären wir wieder bei denen ohne Studium. Wie wiele KFZ Mechaniker gibt es, die dir ein Auto zerlegen können und wissen was jedes einzelne Teil macht. Die zerlegen auch am Wochenende ein Auto weil es sie interessiert.
Ich denke man kann vieles durch verschiedene Ansichten sehen.
 
Ich habe auch schon einige kennen gelernt, die sich im Lernen und Arbeiten verloren haben und dabei das Partymachen total verpasst haben. Da würde ich ehrlich gesagt lieber 1/3 meiner Zeit am Fließband stehen und dafür den Rest meiner Zeit Spaß haben.
 
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Hi @Little,

ich glaube wir haben uns da nur ein wenig missverstanden.
Stell dir vor du bist zum Beispiel Fließenleger und hast einen großen Raum an einem Tag gelegt. Du blickst abends auf Dein Werk und bist stolz.
Was ist daran verkehrt. Der freut sich bestimmt am nächsten Tag wieder auf die Arbeit zu gehen und einen anderen Raum genauso gut zu machen.
Gar nichts ist daran verkehrt. Glücklich der Handwerker, der so auf seine Arbeit sehen kann. Das habe ich ja auch in einem Beitrag weiter vorne betont: Jeder soll sich (sofern es irgendwie geht und man die Wahl hat) die Tätigkeit suchen, die einem die größtmögliche Befriedigung verschafft. Meine gefühlte Erfahrung aus vielen Gesprächen (und ich habe weiß Gott nicht nur mit lauter Akademikern zu tun, im Gegenteil) sagt mir jedoch, dass der Anteil derer, die einen niedrigqualifizierten Job haben, weitaus größer ist, der dazu neigt, sich nur noch nach dem Wochenende zu sehnen, als der derjenigen, die einen anspruchsvollen Job haben. Ich finde das liegt in der Natur der Sache. Das Berufsbild eines Fließbandarbeiters oder eine Putzfrau ist halt meist nicht so abwechslungsreich und noch dazu körperlich oft sehr anstrengend oder sogar gesundheitsschädigend. Noch dazu kommt vielleicht die geringe gesellschaftliche Wertigkeit dieser Tätigkeit. Natürlich habe ich auch in meinem Bereich Tätigkeiten, die ich mehr oder weniger gerne tue. Aber das ist dann schon "Jammern auf hohem Niveau".

Aber hier ist es nicht unbedingt der Studierte oder der Arbeiter. Ich denke hier kommt es darauf an ob einem der Job Spaß macht oder nicht.
Wenn er keinen Spaß macht, sehnt man sich auch als Studierter auf den Freitag und macht auch gerne Party.
Dann würde ich sagen: Beruf verfehlt. Ich möchte jedenfalls bei keinem Arzt unter den Fingern sein, oder von einem Architekten mein Haus planen lassen, der das nicht mit einem gewissen Engagement tut, sondern dabei in Gedanken schon bei seinen Mädels in der Disco rumhängt... Ein anspruchsvoller Beruf verlangt meines Erachtens auch, dass der Ausübende dabei "voll bei der Sache" ist und sein Bestes gibt; schließlich wird er auch teuer bezahlt. Die Auswirkungen, wenn er mal Schei*e baut, sind tendenziell schlimmer (Brücken stürzen ein, Züge entgleisen, Altersarmut wegen falsch berechneten Rentensystems), als wenn in den Ecken mal nicht so toll gewischt ist... :rolleyes:

Was ich leider auch schon wiederholt erlebt habe, ist, dass Handwerker, die bei mir etwas installiert / repariert haben, oft mal was hingepfuscht haben. Das war dann wahrscheinlich auch immer so einer, der statt ein Rohr zu montieren in Gedanken lieber bei seiner Holden ein Rohr verlegt hätte... ;) Oder lernt man heute einfach nichts mehr in der Ausbildung?
 
Da würde ich ehrlich gesagt lieber 1/3 meiner Zeit am Fließband stehen und dafür den Rest meiner Zeit Spaß haben.
Ist ja auch OK. Das sind einfach verschiedene Lebensmodelle, und jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Aber mit dem Robinson-Modell ("Warten auf Freitag") kann ich mich halt einfach nicht identifizieren. Der Mensch ist m. E. nicht nur zum Spaß Haben da, sondern er hat auch Talente mitgegeben bekommen, Fähigkeiten, die über das Erjagen von Kleinwild zum Lebensunterhalt mit der Keule (und dem Erlegen von Haserln zum fröhlichen Schnackseln mit der anderen Keule :wacky:) hinausgehen. Diese nicht optimal einzusetzen, heißt für mich, nicht menschen-gerecht zu leben und auch einen Großteil seiner (möglichen) Lebensqualität zu verspielen. An der Arbeit, die man schafft, kann und möchte man sich auch ein Stück weit identifizieren. Frag mal die Leute, die schon länger arbeitslos sind und so gerne arbeiten würden. Aber nicht nur wegen dem wenigen Hartz IV, was sie bekommen, sondern weil das Nicht-Schaffen-Können, das Nicht-Gebraucht-Werden sie kaputtmacht.

Nochmal, um nicht falsch verstanden zu werden: Das hat erstmal primär nichts mit der Art der Arbeit zu tun, ob anspruchsvoll oder nicht, ob mit Studium oder ohne. @Little's Fliesenleger-Beispiel ist da ein guter Aufhänger (übrigens, es gehört schon sehr viel Geschick und Handfertigkeit dazu, einen Raum sauber zu verfliesen, oder einen Estrich sauber zu verlegen; das ist so ähnlich wie mit dem Zahnarzt: der mag noch so gute Noten im Studium bekommen haben und noch so viel gelernt haben; wenn er handwerklich nicht geschickt ist und gut im Inlays-Modellieren, dann sollte man ihn nicht auf die Menschheit loslassen).

Vielleicht ist es auch eine Altersfrage. Für mich ist heute qualitatives Leben, Lebenssinn wichtiger als noch vor 10 oder 20 Jahren. Und da gehört ein "sinnvoller" Umgang mit meinem Beruf auch dazu.
 
Ja, ich persönlich bin recht nah bei dir. Aber es gibt auch Leute die ihre Talente und Fähigkeiten in Bereichen haben die nicht dafür geeignet sind die Rechnungen zu bezahlen und dann einfach nur den Job Job sein lassen und auch mal auf dem Heimweg in den Öffis Dampf ablassen.
 
Ja, ich persönlich bin recht nah bei dir. Aber es gibt auch Leute die ihre Talente und Fähigkeiten in Bereichen haben die nicht dafür geeignet sind die Rechnungen zu bezahlen und dann einfach nur den Job Job sein lassen und auch mal auf dem Heimweg in den Öffis Dampf ablassen.
Ja, klar. Ich idealisiere hier ja auch nur, um das, was ich sagen will, umso klarer darzustellen. Auch ich lästere nicht zu selten gegenüber Freunden und Familie über meinen Job ab, und auch ich würde so manche Tätigkeit, die zu meinem "Handwerkszeug" gehört, lieber vermeiden. Aber alles in allem ist meine Arbeit anspruchsvoll und interessant, und finde ich doch, dass man über das, was man den ganzen Tag über so tut, mit sich im Reinen sein sollte. Und wenn man die Kraft hat, es zum Besseren zu ändern, auch ändern.
 
Ich glaube nicht, dass es ein Muss ist. Manche Berufe und Position sind für Akademiker reserviert - das stimmt. Aber als gesellschaftliche Norm finde ich das Studium überbewertet. Ich schreibe zurzeit meine Doktorarbeit - und ich kann euch nicht sagen, wie oft ich mich frage, ob ich nicht einfach ein erhliches Handwerk hätte lernen sollen. Etwas, wobei ich der Menschheit direkt etwas Gutes tue und nicht Papier schmutzig mache.
 

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