Es geht eben nicht um präzise Anleitungen, sondern um Gemeinsamkeiten, was erfahrene Männer anwenden.
Das ist mir schon klar - und eine Erfahrungssammlung ergibt sicher auch Sinn. Überspitzt gesagt: Ich wollte nur meine Skepsis zum Ausdruck bringen, wenn guruhaft angeleitet wird, zu welcher Mikrosekunde wie geatmet werden muss, welchen Muskel man dann abdrückt um mit der Technik problemlos und endlos die ganze Nacht zu vögeln
Nicht, dass das hier schon geschehen wäre. Aber ich habe gerade zu diesem Thema schon so viel Unfug gelesen, der dann Allgemeingültigkeit beanspruchte, dass ich nur noch mal darauf hinweisen wollte, wie individuell verschieden das Ganze für jeden Mann ist.
Ganz klar gibt es diverse Ansätze, aber nicht jeder hilft jedem Mann. Ich denke, es hängt auch immer damit zusammen, was das jeweilige Grundproblem des spezifischen Mannes ist. Empfindet er zu stark auf nervlicher Seite? Assoziiert er zu schnell mit ihn stark erregenden Phantasien? Ist er generell eher der unkontrollierte, triebhafte Mensch, der es nicht schafft, sich einem "schönen Gefühl" länger als 30 Sekunden zu entziehen? Kennt er sich einfach nicht gut genug?
Das Problem fängt oft schon da an, dass sich eher wenige Männer (meiner Erfahrung im Gespräch in Bekannten-/Freundeskreise nach) Zeit für Onanie nehmen. PE-Foren sind hier sicher kein repräsentatives Klientel - denn hier beschäftigen sich viele mit ihrem Penis und ihrer eigenen Lust. Abseits der PE-Szene sieht das meines Erachtens anders aus. Viele knipsen schnell einen Porno an, "rattern sich schnell und trocken einen runter" (mitunter auch mehrmals am Tag), ohne dabei in sich hineinzuhorchen oder mal auszuloten, was sie erregt und wie ihr Erregungsbogen verläuft (wie denn auch, der ist dann ja schon nach 1-3 Minuten vorbei). Daher auch mein Verweis aufs Ballooning, das einem in diesen Belangen eine gewisse Vorsicht, Achtsamkeit und Bescheidenheit lehrt. Wer bei der Onanie einfach schnell zum Schuss kommen will, hat es auch schwerer sich kennenzulernen und beim Sex auf eine fundierte Selbstkenntnis zurückzugreifen.
Was z.B. eine Möglichkeit ist, um den Orgasmus zu verzögern, ist der Ansatz der Sinnesminimierung. Die Erregung speist sich in erster Linie aus dem Zusammenspiel äußerer Reize (denn kaum jemand sollte es schaffen, allein durch seine erotische Vorstellungskraft zum Orgasmus zu kommen
). Wenn man die Menge der Reize verringert, kann das auch die eigene Erregung verringern bzw. den Aufbau verlangsamen. Ein Ansatz ist da z.B. das Schließen der Augen. Auf die Weise nimmt man den visuellen Aspekt heraus, der für Männer meist relativ bedeutsam ist. Das geht nicht die ganze Zeit, aber durchaus über weite Strecken.
Der Pornodarsteller Mandingo (der nebenbei auch den größten Penis im aktuell aktiven Hetero-Biz hat, also alles andere als ein Leichtgewicht in der Szene) ist bekanntermaßen ein Mann, der reichlich Probleme hat, den Orgasmus länger heraus zu zögern. Neben seiner Penisgröße ist es daher auch die Schwierigkeit der frühen Ejakulation, die es problematisch machen soll, mit ihm zu drehen. Wenn man mal genau hinschaut, was er bei jeder seiner Szenen tut, sieht man, dass er sehr schnell den Kopf in den Nacken legt, die Augen zukneift und seine Arme an den Kopf (und die Ohren) anlegt. Ich gehe davon aus, dass er genau das versucht, was ich zuvor beschrieben habe: Reizminimierung. Wenn er den visuellen und den audiellen Reiz ausschließt bzw. dämpft, bleibt nur noch das taktile und olfaktorische vom Erlebnis. Letzterer Sinn dürfte ebenso ausgeschaltet sein - denn Sildenafil oder andere PDE5-Hemmer dürften bei fast jedem Dreh Standard sein, die durch die Schleimhautschwellung dann schnell zu einer verstopften Nase führen. Verringerter Reizwahrnehmung, verringerter Erregungsaufbau. Es sieht nur, zugegebenermaßen, auf Dauer etwas dusselig aus, wenn man nicht aufpasst
Grüße
BuckBall