Nach langem überlegen habe ich mich durchgerungen, dieses Thema hier mal anzusprechen. Es interessiert mich, wie andere dazu stehen und denke, dass vielleicht der ein oder andere etwas damit anfangen kann. Ich denke aber auch, dass es viele für Humbug halten.
Zu mir selbst muss ich sagen, dass ich Naturwissenschaftler bin und mit Esoterik oder Spiritualität nicht viel am Hut habe und mich aber trotzdem ganz offen auf das Thema einlassen konnte. Wer wie viel daraus mit nimmt, sei dann jedem selbst überlassen.
Um was geht es? Es bezieht sich alles auf das Buch Öfter-Länger-Besser-Der Multi-Orgasmic-Man
Erst einmal ein sehr polemischer Titel und verleitet dazu, zu denken, dass es sich mal wieder um einen dieser merkwürdigen Sexratgeber handelt, von denen wir hier schon vom ein oder anderen User gehört haben, bei der komische Beziehungen zwischen Männer- und Frauenwelten dargestellt werden. So ist es allerdings nicht.
Das Buch bezieht sich auf den Taoismus einer Philosophie aus dem alten China. Die religiösen und spirituellen Aspekte werden allerdings dabei ausgeklammert oder nur kurz darauf verwiesen. Im Vordergrund steht die Philosophie und die Lehre über die Sexualität. Natürlich kann ich nicht das ganze Buch erzählen. Daher will ich stichwortartig ein paar Grundannahmen aus dem Buch darstellen und die Konsequenzen, die sie daraus ziehen. Ob ich mit diesen Annahmen voll übereinstimme, oder denke, dass das der Wahrheit entspricht, hat damit nichts zu tun.
Im Mittelpunkt steht der Mann und wie er seinen Körper und seine Sexualität wahr nimmt. Der Mann ist prinzipiell in der Lage multiple Orgasmen zu erleben und diese zu steuern. Dem im Weg steht die Ejakulation. Orgasmus und Ejakulation sind zwei verschiedenen Dinge, die der Mann verlernt hat zu unterscheiden. Ein Orgasmus gibt dir Kraft und Energie. Die Ejakulation raubt sie dir. Der Mann geht in dem kurzen Moment des "Abspritzen" auf und vernachlässigt dabei das Gefühl des eigentlichen Orgasmus. Da der Körper denkt, er muss neues Leben erschaffen, legt er all seine Energie in den Erguss. So wie einige Tiere nach dem Verkehr sterben, wird auch der Mensch bei jedem Erguss seiner Energie beraubt. Ziel soll also sein Orgasmus und Ejakulation wieder voneinander trennen zu können und Orgasmen intensiver, multipel und ohne Ejakulation erleben zu können. Das soll der männlichen Gesundheit zuträglich sein und die sexuellen Erfahrung ausweiten können. Mann kann beim Verkehr vielfach hintereinander Orgasmen erleben, die an Intensität zunehmen und man kann selbst entscheiden, ob man ejakulieren möchte oder nicht.
Warum sollte man sich nun damit beschäftigen? Der Weg dort hin sind viele Übungen bei denen man lernt genau auf seinen Körper zu achten und sich selbst besser wahrzunehmen. Das halte ich prinzipiell für sinnvoll. Außerdem habe ich hier schon von Leuten gelesen, dass sie sich kurz in die Eichel zwicken oder an eklige Dinge denken, um nicht zu kommen. Den Orgasmus verzögert man damit zwar, Spaß macht es aber nicht wirklich. Diese Techniken sollen genau darüber eine Kontrolle bieten, ohne den Spaß daran zu verlieren. Für viele ist es eine Möglichkeit ihre Partnerin oder ihren Partner besser zu befriedigen, sollten sie damit Probleme haben. Aber auch für sich selbst bietet es die Chance neue sexuelle Möglichkeiten zu entdecken.
Darauf gekommen darüber hier zu schreiben bin ich, weil es auch ein Kapitel zu Penisvergrößerung gibt, für die Männer, die damit ihre Probleme haben. Die Techniken, die dort beschrieben werden, erinnern stark an Stretches und Jelqing, weshalb die Themen vielleicht gar nicht so weit auseinander sind.
Außerdem soll ein Penis nach einem Orgasmus ohne Ejakulation seine Energie behalten, sprich, er bleibt gut durchblutet, turtelt nicht und behält seine EQ. Das wäre quasi die perfekte Mischung aus Balooning und Edging (nur eben ohne Ejakulation) und sollte das Training positiv unterstützen.
Ich muss sagen, dass ich diese Übungen nun seit einer Woche mache und erste positive Erfahrungen gemacht habe. Ich habe den Moment erwischt, an dem man Orgasmus und Ejakulation trennen kann und auch bereits "kleinere" Orgasmen ohne Ejakulation hinbekommen. Das Gefühl danach war gut und auch die Wirkung auf den Penis wie erhofft und beschrieben. Also der Schlaffi danach eher prall wie nach dem Training, nicht wie nach einer wilden Vögelei. Ob so etwas für andere erstrebenswert ist, will ich nicht beurteilen. Für mich waren die Erfahrungen damit bis jetzt positiv, weshalb ich dachte, ich möchte das mit euch teilen. Wie steht ihr dazu? Ist diese Theorie ein alter Hut und bereits ausgelutscht? Haltet ihr das für Humbug? Habt ihr bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Eure Meinung interessiert mich!