Ich habe heute eine Zweitmeinung in einer Klinik in der Nähe eingeholt. Mir war der Arzt dort ehrlich gesagt nicht sehr symphatisch. Irgendwie hatte ich ein wenig das Gefühl, dass mir fast keine Zeit gelassen wurde, um Fragen zu stellen. Er war zwar höflich, aber so auf eine aufgesetzte, routinemässige Art...
Er meinte als erstes, dass er nicht ganz verstehen könne, warum der andere Urologe mir gesagt hat, eine IPP sei es nicht. Diese kann man gemäss ihm nie ausschliessen (auch wenn nicht richtig ertastbar und auf dem Ultraschal nicht so ersichtlich?). Er fragte mich, ob ich gut Sex haben könne, was ich bejahte. Auf die Bilder ist er nur so halbherzig eingegangen (versuchte aber ungefähr den Winkel der Krümmung zu berechnen). Ich erwähnte, dass wenn ich eine Erektion bekomme, ohne den Penis auch nur kurz mit der Hand zu berühren, dass mein Penis dann schon recht schräg nach links neigt. Sobald ich ihn aber kurz in die Hand nehme (ev. kurz masturbiere), bleibt er eigentlich recht gerade (halt schon von der Base her über die ganze Länge leicht nach links geneigt) stehen (beides zeigte ich ihm auch auf den Fotos). Nach der Ultraschalluntersuchung meinte er auch, dass da eigentlich alles ok sei (beim Abtasten auch). Ich müsse nun mal abwarten wie sich das ganze entwickelt. Wir vereinbarten eine Nachfolgeuntersuchung im März 2023. Ich solle dort vorher ein Foto des eregierten Penis von oben und von beiden Seiten machen. Zusätzlich soll ich die Entwicklung festhalten (das werde ich wohl sowieso elektronisch festhalten, eigentlich möchte ich jedoch nicht ständig an dieses Thema denken müssen).
Auf meine Frage hin, ob denn die Schmerzen nicht auch von den Venen kommen könnten (ich zeigte ihm auf dem Foto auch die schmerzende Stelle oben links unterhalb der Eichel, die wie eine leichte Beule auch im "halb-eregierten" Zustand recht gut zu erkennen ist), hatte er eigentlich keine gute Antwort. Es ging sozusagen immer in die Richtung, dass es eine IPP sein könnte. Komisch ist ja nur, dass im eregierten Zustand praktisch direkt unterhalb dier kleinen "Beule" schon eine (nicht extreme) Abknickung auftritt. Aber darauf ging er auch nicht so richtig ein. Ich sagte ihm auch, dass auch beim Sex auf der linken Seite (ein wenig) stechende Schmerzen auftreten.
Er erzählte mir, wie wenig Ahnung man eigentlich noch immer von der ganzen Geschichte (Ursachen etc.) habe.
Als er schon bei der Türe stand (wohl das Zeichen für "mein nächter Termin wartet", obwohl ich früher da war als ich musste und auch früher drann kam), versuchte ich dann doch noch möglichst viele Fragen beantwortet zu bekommen. Könnte ein Penisring die Ursache dafür gewesen sein? Unwahrscheinlich. Kann ich PE weiterhin machen oder besser sein lassen? PE-Übungen bringen seiner (ihrer) Ansicht nach nichts.
Das Angocin, das ich vom anderen Urologen mal zum ausprobieren wegen meines linken Nebenhodens erhalten habe, werde wohl bezüglich der Nebenhoden nicht helfen können (wenn ich sein drumrumreden richtig interpretiert habe). Ich werde es wohl trotzdem mal für eine Zeit einnehmen. Ich nehme ansonsten absolut keine Medis. Wegen der zukünftigen Einnahme dieser Angocin, habe ich beim Hausarzt kürzlich mal ein Blutbild erstellen lassen. Dann könnte ich später ev. vorher - nachher vergleichen.
Zum Arztrezept für 5mg Tadalafil (auch vom anderen Urologen) meinte er nur, warum ich denn diese erhalten habe. Ich sagte ihm, weil ich schnell komme und dass das mal ein Versuch wäre. Ich werde es aber wohl vorerst mal sein lassen. Möchte eigentlich nicht unbedingt in diesem Alter einen konstanten Spiegel von PDE-Hemmern in meinem Körper haben.
Um ehrlich zu sein, war ich schon ein wenig enttäuscht, wie wenig "interessiert" er war (möchte man als Arzt nicht versuchen Zusammenhänge zu erkennen und herauszufinden?). Aber ev. hatte ich doch zu grosse Erwartungen (obwohl ich extra versucht habe, diese nicht zu haben).