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Da immer wieder Fragen zu schwedischen Blütenpollen-Extrakten auftauchen und ich mir selbst einen Überblick verschaffen wollte, erlaube ich mir einen Thread zu öffnen; Zeit für eine klare und sachliche Bestandsaufnahme:
1. Was sind Blütenpollen-Extrakte?
Konzentrate aus den Pollen verschiedener Gräser und Pflanzen, gewonnen und verarbeitet von Herstellern wie Cernelle (Schweden), Graminex (USA) oder Pfannenschmidt (Deutschland). Die Zusammensetzung schwankt stark, aber enthalten sind Aminosäuren, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe, Phytosterole (z.B. Beta-Sitosterol), Flavonoide, Enzyme u.a. ...
2. Wie (und warum) werden sie eingesetzt?
Hauptsächlich zur Unterstützung der Prostata – z.B. bei chronischer Prostatitis oder benigner Prostatavergrößerung (BPH).Einige Klinische Studien (noch nicht im großen Langzeitumfang durchgeführt) zeigen, dass manche Männer dadurch weniger Beschwerden (Harndrang, Schmerzen) haben. Die Wirkung beruht vor allem auf mild entzündungshemmenden Effekten, möglicherweise auch auf einer minimalen Hemmung des Enzyms 5-Alpha-Reduktase (bedeutend für den Hormonhaushalt der Prostata).
3. Gibt es Beweise für mehr Ejakulat, stärkere Orgasmen etc.?
Kurz: Nein.
Hierzu existieren keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien. Alles, was in Foren berichtet wird, ist anekdotisch. Eine Verbesserung der Prostatagesundheit kann! bei Einzelnen als “Nebeneffekt” die Ejakulatmenge beeinflussen – das ist aber nicht die Regel und wissenschaftlich nicht gesichert.
4. Wie sicher ist das Ganze?
In Studien sind Blütenpollen-Extrakte für die meisten Menschen gut verträglich.
Mögliche Nebenwirkungen (bisher):
Allergische Reaktionen (bei Pollenallergikern und nicht ganz reinen Extrakten möglich)
Selten Magen-Darm-Beschwerden
Wechselwirkungen und Langzeitfolgen sind kaum untersucht (mMn sehr wichtig – die zentrale Wirkung entsteht durch einen Eingriff in den Hormonhaushalt, wenn auch schwächer wie bei den üblichen Medikamenten)
Ein schwerwiegender Eingriff in den Hormonhaushalt wie bei Medikamenten (z.B. Finasterid) ist nicht zu erwarten. Wer empfindlich reagiert, kann aber trotzdem auch bei kürzerer Einnahme Nebenwirkungen erleben.
5. Was ist kritisch zu sehen?
Die genaue Zusammensetzung schwankt je nach Hersteller und Charge. Ein Großteil der Inhaltsstoffe ist leider unzureichend erforscht.
Viele positive Berichte basieren auf Einzelfällen oder schwachen Studien.
“Natürlich” heißt nicht “harmlos”. Auch Pflanzenstoffe können schaden, vor allem bei Allergikern oder bei Dauereinnahme.
Wer auf ein Wundermittel für mehr “Ladung” hofft, wird meistens enttäuscht.
6. Preis-Leistung – lohnt sich das überhaupt?
Die Monatskosten schwanken stark, meist zwischen 10 und 50 €, je nach Hersteller, Produkt und Bezugsquelle.
Teure Markenprodukte sind soweit ich den Überblick haben selten objektiv besser als günstigere Varianten. Für Prostatapatienten mit echtem Nutzen kann sich ein günstiges Präparat lohnen – wenn spürbare Besserung eintritt.
Für gesunde Anwender, “Biohacker” oder Nutzer, die auf Wundereffekte hoffen, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Regel schlecht: Die beworbenen Effekte sind nicht belegt, und in 99 % der Fälle zahlt man einfach drauf.
Mein Fazit:
Blütenpollen-Extrakte sind kein reines Placebo – sie haben belegte Effekte bei Prostata-Beschwerden, sind aber kein Allheilmittel. Für mehr Ejakulat gibt es keine solide Evidenz. Wer sie testen will, sollte auf die Seriosität des Produkts achten, sich nicht von Marketing oder Forenmythen blenden lassen und immer auf mögliche Nebenwirkungen achten. (Kein reines! Placebo, die meisten positiven Wirkungen kommen wohl eben durch den „Wir wissen nicht was genau passiert, aber gut ist wohl – Effekt)
Skepsis ist angebracht, besonders bei Versprechungen zu Wirkung und Sicherheit. Wer auf Nummer sicher gehen will, startet niedrig dosiert, beobachtet kritisch – und bleibt ehrlich zu sich selbst... .
Wer es probieren will, nimmt ein günstiges, seriös bewertetes Produkt, beobachtet die Wirkung kritisch – und setzt es nach 2–3 Monaten ab, wenn nichts passiert.
____
Dann:
Diskussion ist hier wirklich erwünscht – wer Erfahrungen, positive wie negative, gemacht hat:
Bitte klar beschreiben, was wie (nicht) gewirkt hat, was ihr genommen habt, in welcher Dosis, wie lange etc.
P.S.: Ich halte einen weiteren positiven Effekt bedingt durch die vielen Mikronährstoffe für wahrscheinlich – die meisten Menschen sind nicht optimal versorgt, nehmen dann Durchschnitts-McD-Bürger an solchen Studien teil, bringen ein paar Vitamine oft erstaunlich viel – hat der Körper oft schon lange nicht mehr gesehen... .
Viele Grüße,
Change
1. Was sind Blütenpollen-Extrakte?
Konzentrate aus den Pollen verschiedener Gräser und Pflanzen, gewonnen und verarbeitet von Herstellern wie Cernelle (Schweden), Graminex (USA) oder Pfannenschmidt (Deutschland). Die Zusammensetzung schwankt stark, aber enthalten sind Aminosäuren, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe, Phytosterole (z.B. Beta-Sitosterol), Flavonoide, Enzyme u.a. ...
2. Wie (und warum) werden sie eingesetzt?
Hauptsächlich zur Unterstützung der Prostata – z.B. bei chronischer Prostatitis oder benigner Prostatavergrößerung (BPH).Einige Klinische Studien (noch nicht im großen Langzeitumfang durchgeführt) zeigen, dass manche Männer dadurch weniger Beschwerden (Harndrang, Schmerzen) haben. Die Wirkung beruht vor allem auf mild entzündungshemmenden Effekten, möglicherweise auch auf einer minimalen Hemmung des Enzyms 5-Alpha-Reduktase (bedeutend für den Hormonhaushalt der Prostata).
3. Gibt es Beweise für mehr Ejakulat, stärkere Orgasmen etc.?
Kurz: Nein.
Hierzu existieren keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien. Alles, was in Foren berichtet wird, ist anekdotisch. Eine Verbesserung der Prostatagesundheit kann! bei Einzelnen als “Nebeneffekt” die Ejakulatmenge beeinflussen – das ist aber nicht die Regel und wissenschaftlich nicht gesichert.
4. Wie sicher ist das Ganze?
In Studien sind Blütenpollen-Extrakte für die meisten Menschen gut verträglich.
Mögliche Nebenwirkungen (bisher):
Allergische Reaktionen (bei Pollenallergikern und nicht ganz reinen Extrakten möglich)
Selten Magen-Darm-Beschwerden
Wechselwirkungen und Langzeitfolgen sind kaum untersucht (mMn sehr wichtig – die zentrale Wirkung entsteht durch einen Eingriff in den Hormonhaushalt, wenn auch schwächer wie bei den üblichen Medikamenten)
Ein schwerwiegender Eingriff in den Hormonhaushalt wie bei Medikamenten (z.B. Finasterid) ist nicht zu erwarten. Wer empfindlich reagiert, kann aber trotzdem auch bei kürzerer Einnahme Nebenwirkungen erleben.
5. Was ist kritisch zu sehen?
Die genaue Zusammensetzung schwankt je nach Hersteller und Charge. Ein Großteil der Inhaltsstoffe ist leider unzureichend erforscht.
Viele positive Berichte basieren auf Einzelfällen oder schwachen Studien.
“Natürlich” heißt nicht “harmlos”. Auch Pflanzenstoffe können schaden, vor allem bei Allergikern oder bei Dauereinnahme.
Wer auf ein Wundermittel für mehr “Ladung” hofft, wird meistens enttäuscht.
6. Preis-Leistung – lohnt sich das überhaupt?
Die Monatskosten schwanken stark, meist zwischen 10 und 50 €, je nach Hersteller, Produkt und Bezugsquelle.
Teure Markenprodukte sind soweit ich den Überblick haben selten objektiv besser als günstigere Varianten. Für Prostatapatienten mit echtem Nutzen kann sich ein günstiges Präparat lohnen – wenn spürbare Besserung eintritt.
Für gesunde Anwender, “Biohacker” oder Nutzer, die auf Wundereffekte hoffen, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Regel schlecht: Die beworbenen Effekte sind nicht belegt, und in 99 % der Fälle zahlt man einfach drauf.
Mein Fazit:
Blütenpollen-Extrakte sind kein reines Placebo – sie haben belegte Effekte bei Prostata-Beschwerden, sind aber kein Allheilmittel. Für mehr Ejakulat gibt es keine solide Evidenz. Wer sie testen will, sollte auf die Seriosität des Produkts achten, sich nicht von Marketing oder Forenmythen blenden lassen und immer auf mögliche Nebenwirkungen achten. (Kein reines! Placebo, die meisten positiven Wirkungen kommen wohl eben durch den „Wir wissen nicht was genau passiert, aber gut ist wohl – Effekt)
Skepsis ist angebracht, besonders bei Versprechungen zu Wirkung und Sicherheit. Wer auf Nummer sicher gehen will, startet niedrig dosiert, beobachtet kritisch – und bleibt ehrlich zu sich selbst... .
Wer es probieren will, nimmt ein günstiges, seriös bewertetes Produkt, beobachtet die Wirkung kritisch – und setzt es nach 2–3 Monaten ab, wenn nichts passiert.
____
Dann:
Diskussion ist hier wirklich erwünscht – wer Erfahrungen, positive wie negative, gemacht hat:
Bitte klar beschreiben, was wie (nicht) gewirkt hat, was ihr genommen habt, in welcher Dosis, wie lange etc.
P.S.: Ich halte einen weiteren positiven Effekt bedingt durch die vielen Mikronährstoffe für wahrscheinlich – die meisten Menschen sind nicht optimal versorgt, nehmen dann Durchschnitts-McD-Bürger an solchen Studien teil, bringen ein paar Vitamine oft erstaunlich viel – hat der Körper oft schon lange nicht mehr gesehen... .
Viele Grüße,
Change