@Hannibal
Ja klar, gerne.
Ich habe seit 10+ Jahren Erektionsstörungen. 2014 war ich das erste mal beim Urologen welcher meine Hormonwerte überprüft hat. Ergebnis: Testosteron am oberen Limit, O-Ton: wie ein junger Buller auf der Weide.
Daraufhin habe ich meine Errektionssörungen und allgemeine Ängste zum Thema meiner Psychotherapie, welche ich zu dieser Zeit wegen meines ADHS sowieso erhalten habe gemacht. Leider ohne Erfolg.
Danach begann die Behandlung mit diversen PDE 5 Hemmern in allen Kombinationen, Einnahmemustern und Dosen. Diese haben zunächst auch Wirksamkeit gezeigt. Nach etwa zwei Jahren nahmen diese jedoch ständig ab. Penetrationsfähiger Penis zu dieser Zeit bei 5/10 Versuchen (mit medis).
Vor etwa sechs Jahren habe ich ein Blasenschmerzsyndrom (interstitielle Zystitis) entwickelt welches sich progredient verschlechtert. Parallel dazu verschlechtert sich auch mein Ansprechen auf PDE 5 Hemmer.
Ich bin mir bewusst, dass mein Zustand auch eine psychologische Komponente hat. Etwa 3 mal im Jahr habe ich eine Episode von 1 - 2 Tagen wo ich wie geheilt scheine. Ich versuche dann immer zu eruieren, was dazu geführt haben könnte. Ich hinterfrage meine Workout Routine, meine Ernährung, meinen Alkoholkonsum (sowieso sehr gering) etc.
Bisher habe ich es nicht geschafft den Anlass zu ermitteln, außer eventuell eine allgemeine Stressreduktion.
Der Stress verschlechtert nicht nur meine Erektile Disfunktion, sondern auch meine allgemeinen Blasenschmerzen indem mein Beckenboden Hyperton verspannt und so keinen Blutfluss zulässt. Dies habe ich versucht mit einer speziellen Beckenboden Physiotherapie zu adressieren. Leider ohne Erfolg.
Fast forward zu letzter Woche Donnerstag. Ich hatte einen Termin in der Urologie eines Krankenhauses, wo eine Cavernosonographie durchgeführt werden sollte. Der Arzt injizierte mein Schwellkörper mit 20 µg Alprostadil und einem Kontrastmittel und sagte mir es sei alles in Ordnung. er hat mich dann so mit diesem Ständer nach Hause geschickt.
Nach etwa 3 Stunden hat mein Penis unglaublich geschmerzt und ich habe mich auf den Weg zurück zum Krankenhaus gemacht. Dort angekommen, sagte mir der Arzt, das können schon einmal passieren, dass das 4 Stunden andauert. Daraufhin hat er mir ein Coolpack gegeben und in einen Überwachung Raum gelegt.
Dort hatte ich genug Zeit, um das Medikament zu googeln, und mir wurde klar, dass es sich dabei um einen medizinischen Notfall handelt (Low-Flow Priapismus). Die Alprostadil Dosis war erstens viel zu hoch gewählt, zweitens sollte die Wirkung maximal 1 Stunde anhalten.
Als ich den Arzt damit konfrontierte, hat dieser mein Penis über die nächste Stunde alle 5 Minuten aspiriert und dann Adrenalin gespritzt. Das ganze bestimmt 8 mal wiederholt. Am Ende waren zwei ganze Nierenschalen voller Blut.
Seit diesem Tag habe ich fast kein Gefühl mehr in meinem Penis (ich bin gestern in Jogginghose Fahrrad gefahren und habe nicht gemerkt, dass ich auf meiner Eichel gesessen habe). Mein Penis ist tot. Der Schwellkörper fühlt sich komplett anders an, als wäre er aus Gummi. An der Stelle wo er das Blut aspiriert hat hat sich ein Erbsengroßer steinharter fibrotischer Knoten gebildet. Dieser ist irreversibel und wird mir in der Zukunft wenn er calzifiziert noch viel Freude bereiten. Der Schwellkörper hat allgemein durch die Stundenlange Unterversorgung mit Sauerstoff Schaden genommen.
Und so habe ich meine Dysfunktion mit psychologischen Anteilen in eine organische verwandelt …
Ich für meinen Teil habe die Schnauze gestrichen voll. Ich bin der Tabletten, Untersuchungen etc. überdrüssig. Ich bin einfach nur noch müde. Die Male, die ich ohne Hilfsmittel Sex hatte, kann ich an einer Hand abzählen, und dafür brauche ich nicht einmal alle Finger.
Ich befinde mich in den letzten Jahren meiner besten Jahre und möchte eigentlich bloß eine stabile Patnerschaft und ein annähernd normales Sexualleben.
Ich bin bei konservativ, gemessenen 18 cm und gebe für eine verlässliche Erektion auch gerne zwei ab. Leider gibt es auch einige Storys wo der Verlust sogar größer ausgefallen ist, daher würde ich dem gerne schon vor der OP entgegen arbeiten.