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Studium in heutiger Gesellschaft ein Muss? (1 Betrachter)

Wieso sollte man solche Limits denn einführen? Das hat fast was von Planwirtschaft. Klar braucht die Wirtschaft nicht den x-sten Geschichts- oder Philodophiestudenten. Aber Unis sind eben nicht nur Steigbügelhalter für die Wirtschaft.
Jedes Jahr gibt es viele BWL-Studenten, die in Berufe kommen in denen sie nicht einmal 10% ihres erworbenen Wissens überhaupt anwenden müssten. Reicht es deshalb nur die 10%, die die Unternehmen auch benötigen, zu lehren? o_O
Ja, das hab ich mir auch gedacht. Ich hab im Ing. Studium auch das Problem dass bis auf die Mathematik und die naturwissenschaftlichen Grundlagen je nach späteren Berufsbild viel des Lehrinhalts keine Rolle mehr spielt. Zu breit gefächert. Gibt auch einige Spezialisten die ohne Druck von Außen den Arsch nicht hoch kriegen und bis zum Ende des Studiums eh die Hälfte wieder vergessen haben und dann meinen dass man viel vom Lehrinhalt streichen sollte. :facepalm:

Ein akademischer Grad sagt nur aus, dass man eine Hochschule/tertiäre Ausbildung abgeschlossen hat. Ob das eine wissenschaftliche, technische, gestalterische, künstlerische Hochschule ist, spielt dabei keine Rolle. Wie anwendungsbezogen oder abstrakt der Studieninhalt ist spielt keine Rolle und ob es sich um eine am Arbeitsmarkt gefragte Ausbildung handelt, auch nicht.

Den Begriff Brotstudium gibt es ja nicht erst seit gestern. Wirtschaft/BWL, Wirtschaftsinformatik, Recht für die Ehrgeizigen. Wer einfach nur 5 Jahre nicht arbeiten und die Welt bereisen will soll halt sowas machen wenn man danach gut verdienen will. Ein Kant hat auch mit 30 seinen Doktor in Metaphysik gemacht und sich bis Mitte 40 als Hauslehrer und Bibliothekar seinen Lebensunterhalt verdienen müssen. Wenn man dann nach ein paar Seminararbeiten und ein wenig Street Work nicht damit klar kommt mit Mitte 20 noch ein paar Jahre für 1200-1500€ arbeiten zu müssen oder eine richtige Ausbildung nachholen zu müssen dann geht doch die Welt nicht unter. Irgendwann muss man sich eben überlegen was man mit seinem Leben anfangen will und wie die Brötchen auf den Tisch kommen sollen. Dass man es nach dem Studium nicht mehr so leicht hat, wie währenddessen oder davor, sollte doch einleuchten. So bitter das für den einzelnen auch ist kann man nicht das Studienangebot für die Studienwahl verantwortlich machen.

Ansonsten zeugt die Argumentation von Lifthrasil auch nicht gerade von einem großen Erfahrungshorizont. Kennt 1 Person die Musikwissenschaften studiert hat, setzt das mit einer Musiker/ oder Künstlerausbildung gleich und kann sich dann nicht vorstellen was man auf einer Akademie Musik/Tanz/Kunst 5 Jahre so machen kann und dass man dafür ein Diplom bekommen kann. Ist ja alles nur Üben :hammer2:
 
Zuletzt bearbeitet:
@jimmyglitschi

Ich rede nicht davon nur den Bedarf der Wirtschaft an Universitäten abzudecken, sondern davon, dass es nicht systemdienlich ist durch sehr einfache Zugänglichkeit eine Vielzahl von Studenten zu generieren, die sich zwar hervorragend innerhalb ihres Studentenlebens selbst finden kann, jedoch dadurch, dass enorme Mengen Akademiker auf den Markt geschwemmt werden, dafür sorgt, dass sämtliche Nicht-Akademiker an Ansehen verlieren und die Gesellschaft an allen Ecken und Enden nach Studierten lechzt. Darum geht es doch in diesem Thread. Dadurch, dass derart viele Akademieabgänger existieren, wird die Forderung jedmögliche Stelle mit einem Akademiker zu besetzen doch nur unterstützt. Dadurch, dass es so leicht ist die Zulassung für ein Studium zu erlangen und zusätzlich, aufgrund des immensen Angebots an Studiengängen und -plätzen weit über irgendeinen Bedarf hinaus, ebenfalls (irgend-)ein Uniabschluss zu kriegen, verlieren die Nicht-Studierten an Ansehen und die Studiertenschaft gewinnt weiter an Bedeutung.

Würde ein gewisser Prozentsatz X der Studierten dann auch eine entsprechende Wertschöpfung generieren, die den derzeitigen Trend "Studium über alles und für alle" rechtfertigen würde, wäre das toll. Dem ist aber derzeit absolut nicht so. Sicherlich ist der Prozentsatz bereits ordentlich hoch, aber eben nicht hoch genug, um diese allseitige Studienbesessenheit zu rechtfertigen.

Dass wir in einer derartigen Wohstandsgesellschaft leben, dass es möglich ist, dass jeder frei nach seinem Belieben Dinge studieren kann, ist ein enorm wertvoller Aspekt unserer Gesellschaft, den ich auch nicht missen möchte. Auch, dass einige erst nach mehreren Semestern feststellen, dass es doch nichts für sie ist, was sie studieren und sich dann eben nochmal neu finden können und verwirklichen können ist ein "Luxusgut" unserer Gesellschaft. Aus sozialer, menschlicher Sicht heraus sind das große Vorteile unserer Gesellschaft, aber auf den Studien-Hype bezogen muss man eben nüchtern feststellen, dass diese Vorzüge diesem Hype in die Hände spielen.

Ich habe meine vorangegangenen Posts stets auf den Titel dieses Threads und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Wahrnehmung in Gesellschaft und Wirtschaft bezogen.


Ja, das hab ich mir auch gedacht. Ich hab im Ing. Studium auch das Problem dass bis auf die Mathematik und die naturwissenschaftlichen Grundlagen je nach späteren Berufsbild viel des Lehrinhalts keine Rolle mehr spielt. Zu breit gefächert. Gibt auch einige Spezialisten die ohne Druck von Außen den Arsch nicht hoch kriegen und bis zum Ende des Studiums eh die Hälfte wieder vergessen haben und dann meinen dass man viel vom Lehrinhalt streichen sollte. :facepalm:

In den meisten Fällen eines Ingenieurstudiums, um beim Beispiel zu bleiben, wird man doch zum Allrounder ausgebildet, damit einem sehr viele mögliche Wege offen stehen. Wenn man sich für einen dieser Wege entschieden hat, ist es doch nachvollziehbar, dass man gewisse Studieninhalte, die man bitter gebraucht hätte, hätte man einen der vielen anderen Wege eingeschlagen, nicht mehr braucht. Deshalb ist es natürlich dennoch sinnvoll das Studium breitgefächert aufzubauen. Eben um dem Absolventen viele Möglichkeiten zu eröffnen.
Jemand, der beispielsweise Ballett studiert hat, blickt meiner Einschätzung nach auf ein weniger reichhaltiges Arbeitsplatzangebot.

Ein akademischer Grad sagt nur aus, dass man eine Hochschule/tertiäre Ausbildung abgeschlossen hat. Ob das eine wissenschaftliche, technische, gestalterische, künstlerische Hochschule ist, spielt dabei keine Rolle. Wie anwendungsbezogen oder abstrakt der Studieninhalt ist spielt keine Rolle und ob es sich um eine am Arbeitsmarkt gefragte Ausbildung handelt, auch nicht.
Korrekt. Ich habe die Definition des akademischen Grades nicht infrage gestellt, nur die Sinnhaftigkeit seiner massenhaften Vergabe. Je mehr Akademiker, desto größer der Druck einen solchen Abschluss zu erreichen, um in der Gesellschaft gut darzustehen. Meine Meinung diesbezüglich zum Thema des Threads.

Den Begriff Brotstudium gibt es ja nicht erst seit gestern. Wirtschaft/BWL, Wirtschaftsinformatik, Recht für die Ehrgeizigen. Wer einfach nur 5 Jahre nicht arbeiten und die Welt bereisen will soll halt sowas machen wenn man danach gut verdienen will. Ein Kant hat auch mit 30 seinen Doktor in Metaphysik gemacht und sich bis Mitte 40 als Hauslehrer und Bibliothekar seinen Lebensunterhalt verdienen müssen. Wenn man dann nach ein paar Seminararbeiten und ein wenig Street Work nicht damit klar kommt mit Mitte 20 noch ein paar Jahre für 1200-1500€ arbeiten zu müssen oder eine richtige Ausbildung nachholen zu müssen dann geht doch die Welt nicht unter. Irgendwann muss man sich eben überlegen was man mit seinem Leben anfangen will und wie die Brötchen auf den Tisch kommen sollen. Dass man es nach dem Studium nicht mehr so leicht hat, wie währenddessen oder davor, sollte doch einleuchten. So bitter das für den einzelnen auch ist kann man nicht das Studienangebot für die Studienwahl verantwortlich machen.
Klar, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Hab ich soweit kapiert, nur kann ich nicht so recht die Brücke zwischen diesem Absatz und der Intention meiner Argumentation schlagen, verzeihung.

Ansonsten zeugt die Argumentation von Lifthrasil auch nicht gerade von einem großen Erfahrungshorizont. Kennt 1 Person die Musikwissenschaften studiert hat, setzt das mit einer Musiker/ oder Künstlerausbildung gleich und kann sich dann nicht vorstellen was man auf einer Akademie Musik/Tanz/Kunst 5 Jahre so machen kann und dass man dafür ein Diplom bekommen kann. Ist ja alles nur Üben :hammer2:

Ich habe doch auch nie behauptet, dass ich die Wahrheit, Recht und einzig zulässige Meinung für mich reserviert habe. Mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass das meine persönlichen Erfahrungen sind, die ich aus meinem Umfeld erhalten habe. Es ist richtig, dass ich nur eine Person persönlich kenne, die Musikwissenschaften studiert hat, aber diese Person wiederrum kennt viele weitere und hat sich mit diesen ausgetauscht. Auch über die Themen, über die sie sich mit mir ausgetauscht hat, sodass ich zwar nur mit einer Person gesprochen habe, dieser Erfahrungsbericht deswegen aber doch nicht gleich unfundiert und Einzelfallmeinung sein muss. Aber dennoch sein kann, natürlich.

Und ja, so wie mir ein Studium in diesen Bereichen bisher präsentiert wurde, weiß ich ganz einfach nicht, was die Notwendigkeit hervorruft 5 Jahre an einer Universität Dinge zu tun, die scheinbar mit dem direkten Spielen des Instrumentes nichts zu tun haben. Das bedeutet doch nicht, dass es so und nur so, wie ich das bisher sehe richtig ist, oder dass ich mich nicht eines besseren belehren lassen kann. Kein Grund mir eine mit dem Hammer zu verpassen, hoffe der Notschlachtung kann ich hier noch ein wenig länger entgehen :D

Dass die Musikstudenten sich an der Uni einfinden, damit sie dort unter Begleitung der absolut besten Lehrkörper auf diesem Fachgebiet spielen können und ihre Fähigkeiten ausbauen können, leuchtet sogar mir ein, keine Sorge. Nur um auf das Thema des Threads zurück zu kommen: Ist es notwendig, dass alles in einem akademischen Abschluss gipfelt? Dieses Verlangen nach Studienabschlüssen in allen Bereichen resultiert doch zum Teil (oder verstärkt sich teufelskreismäßig dadurch) daraus, dass "alles" mit einem akademischen Abschluss versehen wird. Um dem entgegen zu wirken könnte man manche Studiengänge auch in eine nicht-akademische Ausbildung umwandeln, ohne den Inhalt drastisch reduzieren zu müssen. Da sich das Bildungssystem aber leider ohne Beachtung wirtschaftlicher Aspekte nicht trägt, ist es wohl das sinnigste diejenigen Studiengänge zu beschneiden, die die geringste Wertschöpfung/Notwendigkeit für den Fortbestand der Gesellschaft (Dazu gehört die Wirtschaft nunmal absolut maßgeblich) haben. WENN man eine solche Auffassung vertritt und die "Akademikerflut" als Problem sieht. Das vorausgesetzt. Das wäre zumindest eine, zunächst mal nur denkbare, Möglichkeit, um dem Studienwahn entgegen zu wirken. Sicherlich bedarf es vieler vieler komplexerer Überlegungen dazu und viele Faktoren müssen berücksichtigt werden, die derzeit einfach nicht klar abschätzbar sind in ihrer Bedeutung und Auswirkung.

Gruß
Lifthrasil
 
Mir ging es nicht um Wahrheit oder Recht haben. Du urteilst aber immer wieder über Dinge und Bereiche von denen du absolut 0 verstehst und von einer sehr kleinen Warte aus siehst. Musikwissenschaften hat gar nichts mit einer Musiker- oder Kunstausbildung zu tun. Nichts. Das ist Kulturwissenschaft oder "Laberfach". Ballett, Oboe, Dirigieren, Bildhauen hingegen sind jahrelange Spezialisierung für die eine große Protion Talent vonnöten ist und die in Europa seit Jahrhunderten an spezialisierten Einrichtungen unterrichtet wird.

Recherchier mal wie alt manche Kunstakademien eigentlich sind. Die Medici haben schon im 16. Jahrhundert die berühmte Accademia di Bella Arte in Florenz gegründet (da wo der David steht) die man mit einem Diplom abgeschlossen hat. Technische Hochschulen gibt es im deutschsprachigen Raum erst seit den 1870ern und sie sind erst nach dem 2. WK in den Universitäten entsprechende Einrichtungen umgewandelt worden indem auch so Dinge wie Grundlagenforschung stärker fokusiert wurden. Die Handels- und Bürgerhochschulen für Wirtschaft und andere praktische Bereiche haben eine ähnliche Geschichte.

Falls du ein falsches Bild vom Akademikertitel hast kann ich dein Unverständnis irgendwie verstehen. Dass du den Sinn eines Studiums an der Praxistauglichkeit für das spätere Leben festmachst kann ich akzeptieren. Aber dein falsches Bild eines Akademikertitels kannst du korrigieren und auch akzeptieren, dass so ein Titel eine Vielzahl von Abschlüssen einer staatlich anerkannten tertiären Bildungseinrichtung meint und die Schnittmenge verschiedener Richtungen sehr klein sein kann.

Bevor die Ingenieure und Wirtschafter den Unis gleichgestellte Akademikertitel hatten, gab es schon lange Akademiker in "Laberfächern" wie Philosophie und Theologie die eher wenig praxistauglich sind. Da erwartet doch ein keiner, dass man danach von Angeboten in der Wirtschaft überschwemmt wird, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Urteil zu fällen hat für mich immer etwas von „Das ist so und nicht anders“. Das wollte ich nie zum Ausdruck bringen. Ich mag mich durchaus irren und einen zu eingeschränkten Blickwinkel haben, aber von genau diesem ausgehend schreibe ich (geht ja schlecht anders). Ich kann deine Gedankengänge und Ansichten nachvollziehen und ich muss sagen, dass mir diese Denkweise gefällt.

Vornehmlich beziehe ich mich mit meinen Aussagen auf die von dir als Laberfächer betitelten Studienrichtungen. Dass eine gehörige Portion Fleiß und Talent zu einer Musikerausbildung gehört, habe ich nie bestritten.

Auf das Thema des Threads bezogen bin ich jedoch nach wie vor der Meinung, dass Praxistauglichkeit und finanzielle Entfaltungsmöglichkeit heutiger Studiengänge eine sehr hohe Bedeutung einnehmen. Eine weitaus höhere, als vor vielen Jahren, als Kunst- und Musikakademien ihre Hochzeit erlebten. Damals hatten Kunst und Musik in der Gesellschaft einen ungleich höheren Stellenwert als heute. Wer was auf sich hielt, bildete sich künstlerisch oder musisch fort. Dies hat sich aber im Laufe der Zeit (zumindest meiner Wahrnehmung nach) stark gewandelt. Außerdem studierten damals fast ausschließlich die gut Betuchten und Adligen. Es war schlicht nicht notwendig mit dem Studium seinen Unterhalt zu finanzieren. Denjenigen, auf die das dennoch zutraf, spielte der völlig andere Zeitgeist in die Hände. Zudem konnten sie damals noch davon profitieren, dass es sehr wenige Akademiker insgesamt gab.

Dass es Standpunkte gibt, von deren Warte aus meine gewählten Studiengangbeispiele die falschen waren, kann ich verstehen. Dennoch ändert das nichts an der Aussage selbst. Meiner Meinung nach gibt es heute Studiengänge, die gnadenlos überlaufen sind und die einer Vielzahl der Absolventen keine aussichtsreichen beruflichen/finanziellen Perspektiven bieten. Dass man den Wert eines Studiums nicht ausschließlich und schon gar nicht für jeden Einzelnen an seiner Praxistauglichkeit messen sollte, unterschreibe ich voll und ganz. Jemand, der aus reinem Interesse studiert, soll ruhig den finanziell aussichtslosesten Studiengang studieren, den er finden kann. Der Großteil der Abiturienten möchte aber studieren, um später damit gutes Geld zu verdienen. Selbiges ist für die aller meisten ja auch Grund für die Teilnahme an den Abiturprüfungen. Daher, dass eben für die meisten beim Erlangen des Abiturs bereits der Fokus auf einem Studium zwecks Beruf und Geldverdienen liegt, sollte dies logischerweise auch für eben diese angehenden Studenten weiterhin ein Hauptkriterium für das folgende Studium bilden.

Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass jeder Studienplatz den Staat eine satte Stange Geld kostet (dazu kommt in nicht wenigen Fällen noch Aufwand für eine Zeit nach dem Studium). Ziel des ganzen Systems ist es doch, dass der Absolvent "sich rechnet" und einen gewissen Teil dazu beiträgt Gewinn zu generieren und somit das System am Laufen zu halten. Das solide und artenreiche Fortbestehen der Studienlandschaft und des Bildungssystems ist aber doch daran geknüpft, dass eine bestimmte Menge an "nicht Gewinn generierenden" Studenten nicht überschritten wird. Unter anderem daher erscheint mir eine wirtschaftliche Betrachtung sehr zeitgemäß und angebracht. Ungeachtet dessen, dass die verschiedensten Studiengänge sicherlich ihren Anspruch, in welcher Form auch immer der ausgeprägt sein mag, haben.

Gruß
Lifthrasil
 
Ich vermute manchmal ist einem das gar nicht so bewusst, dass das was man sagt als von oben herab interpretiert werden kann.

Es ist, so denke ich, normal das sich der Wortschatz und auch der Ausdruck, dem von der Universität / Studiengang geforderten angleicht. Ich hatte Gespräche mit Freunden/Familie die irgendwann richtig sauer geworden sind, weil sie dachten ich argumentiere von oben herab. Lange Zeit hatte ich das Gefühl ich kann mir gar nicht mehr verständlich ausdrücken, aber naja. Es war nie böser Wille dabei, wenn man manchmal 8 Stunden am Tag nur die Art sich zu artikulieren hört und selbst so sprechen muss, verändert einen das einfach nachhaltig.


Ebenso in Studiengängen mit einer kleinen oder allgemeinen Methodenausbildung, wenn ich weiß wie Forschung sich konstituiert, welche Aussagen getroffen werden können, oder welche nicht, da sie zu undifferenziert etc. sind, dann verändert das die Art zu diskutieren.

Ich möchte nicht sagen es ist wahr und jeder Unstudierte kann bei den Studierten nicht mehr mitreden, denn das ist absoluter Unsinn. Aber es verändert sich die Art und Weise, jedenfalls war das bei mir so, ein Kumpel arbeitet mit Flüchtlingen und ich studiere Pädagogik.

Er meinte Fortbildungen hält er für quatsch es löst sich im Endeffekt eh alles über Empathie. Dann hab ich das diskutiert, ob das nicht sehr ethnozentristisch ist zu behaupten was den Flüchtlingen fehlt ist Empathie, nur weil das in unserer Traumatherapie so abläuft und was für ein Verständnis er den von Bildung hat.

Völliges Unverständnis seinerseits, darüber habe ich lange gegrübelt. Sind Praxis und Theorie wirklich derart unvereinbar? Aber keine Positivismusdebatte an der Stelle.

Nur habe ich ihn vor den Kopf gestoßen, weil er nicht nachvollziehen konnte wie ich als Theoretiker der nicht selbst praktisch arbeitet, sein aus mühsamer Erfahrung gewonnenes Wissen anfechten kann. Was mir überhaupt einfällt.

Auch verständlich, also ein komplettes Disaster, dabei wollte man sich nur produktiv austauschen.

Vor allem in der Pädagogik beschäftigt man sich viel mit Menschenbildern, welche Erziehungsziele sind schützenswert, was ist Erziehung wie müssen sich Erz.ziele konstituieren, um im heutigen Wertepluralismus bestand zu haben. Natürlich ist das theoretisch, aber keine "laberei" un ihrer selbst willen, sondern weil dieses Wissen, was dort in der Forschung gewonnen wird, das Erziehungskonzept nächster Generation beeinflussen wird.

Man kann das als Laberfächer abtun, ebenso Philosophie. Dann sollte man Arnold Gehlen / Helmut Plessner zum Thema Anthropologie lesen. Davon profitiert, meiner Meinung nach, jeder Mensch. Das Bewusstsein für unsere vagen informellen Definition was den Menschen zum Mensch macht ist ein erhellendes.

Oder Platons Höhlengleichnis.


Worauf ich hinaus möchte. Jedes Studium hat seine Daseinsberechtigung. In dem Moment wo du sagst das sind Laberfächer, oder du würdest ausgegrenzt etikettierst du genauso die Menschen die mit dir sprechen.
Uns tut allen hin und wieder eine gesunde Offenheit für neues gut, man kann nur lernen.
 

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