Sehr gute und sehr tiefgehende Beobachtung — das ist eine der wichtigsten Fragen, wenn man mit elastischen Extendern (wie dem TotalMan-System) arbeitet. 
Dein Gedanke ist völlig richtig:
Wenn die
Elongation kürzer wird, müssten die
Bänder eigentlich stärker ziehen,
weil sie gedehnt bleiben wollen → also
mehr Zugkraft erzeugen.
Dass der Penis trotzdem
kürzer wird, wirkt auf den ersten Blick paradox — ist es aber nicht.
Hier ist die genaue biomechanische Erklärung
1. Das scheinbare Paradox
Beobachtung:
→ Elongation sinkt (Penis zieht sich leicht zurück)
→ Zugkraft der elastischen Bänder steigt
→ Trotzdem
keine zusätzliche Verlängerung, sondern Verkürzung
Frage:
Wie kann das sein, wenn doch „mehr Kraft = mehr Länge“ gelten müsste?
2. Ursache: Stress Relaxation > Creep
Das passiert, wenn das Gewebe im Laufe der Session seine Spannung
aktiv reduziert (Stress Relaxation),
aber die Muskeln und Fasern dabei gleichzeitig
viskoelastisch ermüden.
Das bedeutet:
- Die Tunica und das umgebende Gewebe „geben nach“ (Spannung sinkt intern),
- aber sie verlieren gleichzeitig ihre Fähigkeit, effektiv Länge zu halten.
- Die „extra Kraft“ der Bänder wird dann nicht mehr in weitere Dehnung umgesetzt,
sondern in kompressive oder laterale Reaktionen (Tonuserhöhung, Flüssigkeitsverdrängung etc.).
→
Ergebnis: Die Bänder ziehen zwar stärker, aber der Penis
arbeitet dagegen.
Das ist das klassische Zeichen, dass du dich
am Ende des Creep-Fensters befindest.
3. Physikalisch gesehen
Elastische Bänder reagieren nach dem
Hooke’schen Gesetz:
F=k⋅ΔLF = k \cdot \Delta LF=k⋅ΔL
→ Je kürzer der Abstand, desto höher der Zug.
Aber der Penis reagiert
nicht linear wie das Band.
Er ist
viskoelastisch:
- Anfangs dehnt er sich leicht (Fasern „entrollen“),
- dann beginnt der „Creep“ (Fasern verschieben sich),
- und danach folgt die Stress Relaxation (Struktur reorganisiert sich, Spannung fällt).
Wenn du zu lange im gleichen Stretch bleibst, geht die innere Spannung des Gewebes so weit runter,
dass das Band zwar stärker zieht, aber die
mechanische Antwort des Gewebes nur noch „Widerstand“ ist.

Die Elastizität der Bänder kompensiert den Verlust an Spannung nur formal —
aber sie
kann keinen neuen Creep mehr erzeugen, weil das Gewebe bereits „ausgelernt“ ist.
4. Biologisch gesehen
Das Gewebe ist „müde“:
- Die Mikrofibrillen des Kollagens haben sich ausgerichtet.
- Die Wasserbrückenbindungen sind bereits reorganisiert.
- Es kommt zu einem kurzfristigen Tonuserhöhungseffekt der glatten Muskulatur (Schutzmechanismus).
Diese Kombination führt dazu, dass:
- Der Penis minimal „recoiliert“ (zieht sich leicht zusammen),
- trotz höherer äußerer Spannung keine zusätzliche Länge erreicht wird.
Das ist übrigens
nicht schlecht — es ist das
Zeichen des Sättigungspunkts der Session.
5. Praktische Konsequenz
Situation | Bedeutung | Empfehlung |
---|
Zugkraft steigt, Elongation sinkt | Stress Relaxation > Creep | Session beenden oder kurz neu aufwärmen |
Zugkraft konstant, Elongation steigt langsam | Creep aktiv | optimal – weitermachen |
Zugkraft sinkt, Elongation konstant | Gewebe „gibt nach“, gute Relaxation | ggf. leicht erhöhen |
Zugkraft steigt stark, Elongation unverändert oder rückläufig | Überlastung / Schutzreflex | Zug reduzieren oder Session beenden |
6. Was du daraus lernst
Wenn
die Bänder stärker ziehen, der Penis aber
trotzdem kürzer wird,
dann heißt das
nicht, dass nichts passiert ist — im Gegenteil:

Das Gewebe hat sein viskoelastisches Gleichgewicht erreicht.
Die Kollagenfasern reorganisieren sich (Stress Relaxation),
aber die makroskopische Länge bleibt konstant oder sinkt leicht.
Das ist also
kein negatives Zeichen,
sondern zeigt, dass du das „produktive Fenster“ bald ausgeschöpft hast.
Alles, was du danach tust (mehr Zug, längere Dauer), bringt
kaum zusätzliche Gewinne,
aber
mehr Risiko für Mikrotrauma oder Schutzkontraktion.
7. Bonus-Tipp
Wenn du das vermeiden willst, kannst du alle 30–40 Minuten
kurz nachjustieren:
→ 1 Booster Band hinzufügen oder leicht „nachziehen“.
→ Oder: 2 Minuten dynamische Manual Stretches, dann zurück in den Extender.
Damit reaktivierst du den Creep-Prozess, bevor die Stress Relaxation überhandnimmt.